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DOI: 10.1055/s-2004-823309
Altersabhängige Veränderungen der DPOAE
Einleitung: Otoakustische Emissionen, insbesondere die frequenzspezifisch zu messenden Distorsionsprodukte (DPOAE), gelten als objektiver Nachweis der Funktionsfähigkeit der äußeren Haarzellen des Innenohres. Bei vornehmlich den Hochtonbereich betreffenden Hörminderungen im Alter wird als Hauptursache ein Haarzellschaden vermutet. Bei einer größeren Anzahl älterer Patienten sollten diese Zusammenhänge untersucht werden.
Patienten und Methode: Von Juli 2001 bis Aug. 2002 wurden 331 Personen (>60 Jahre) untersucht. Bei allen wurden u.a. DPOAE und Tonschwelle gemessen. Als Kontrollgruppen fungierten 15–30 (n=60) und 31–60-Jährige Probanden (n=86).
Ergebnis: Tonaudiometrisch stellte sich im Mittel bei den über 60-Jährigen eine kontinuierliche Verschlechterung der Hörschwelle mit Dominanz im Hochtonbereich dar. Auch in der Kontrollgruppe bestand bei 20% ein DPOAE-Verlust, allerdings ohne subjektive Hörminderung. In der Gruppe der 61–70-Jährigen betrug der Anteil pathologischer DPOAE 61%, 36% hatten in dieser Altersgruppe normale DPOAE. Bei den 71–80-Jährigen wiesen 24% normale DPOAE auf, 79% waren pathologisch. In der ältesten Gruppe (81–99 Jahre) bestanden bei 15% normale DPOAE, obwohl in dieser Gruppe kein Proband normales Hörvermögen hatte.
Fazit: Die Untersuchung hat ergeben, dass bei älteren Menschen häufig die Haarzellfunktion gestört ist. Allerdings eignen sich die DPOAE nicht als alleiniges Instrument zur Diagnose einer Hörstörung, hier müssen andere Tests hinzugezogen werden, die auch die weiteren Stationen der Hörverarbeitung abfragen.
Key words
DPOAE - Innenohrschwerhörigkeit - OAE - Presbyakusis