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DOI: 10.1055/s-2004-823277
Das plexiforme Neurofibrom als Differentialdiagnose einer supraklavikulären Raumforderung – ein klinischer Fallbericht
Als Differentialdiagnosen zervikaler und supraklavikulärer Raumforderungen kommen vor allem Lymphknotenerkrankungen, Zysten, Neubildungen von Drüsen und Bindegeweben in Betracht. In unserem klinischen Fallbericht präsentieren wir eine Patientin mit einer einseitigen supraklavikulären Manifestation eines seltenen solitären Neurofibroms.
Fallbericht:
Anamnese: Eine seit einem Jahr bestehende einseitige, symptomlose, supraklavikuläre Raumfordung bei einer 17jährigen Patientin. Inspektorisch-palpatorisch eine gut verschiebliche Raumforderung ohne Druckdolenz oder Entzündungszeichen bei unauffälligem übrigen HNO-Status. Sonographisch ergab sich eine solide, scharf begrenzte Raumforderung mittlerer Echogenität von 3cm Durchmesser mit zahlreichen umgebenden, echoärmeren, kleineren Raumforderungen. Die MRT gab T2-gewichtet einen signalintensen, glatt begrenzten Tumor mit umgebenden liquiden Weichteilformationen wieder, die nach medial in Richtung Pharynx zogen.
Procedere: Zur Sicherung der Histologie Biopsie mit Panendoskopie.
Histologie: Plexiformes Neurofibrom ohne Malignität.
Erweiterte Diagnostik: Neurologische, ophthalmologische Untersuchung, MRT des Hirnschädels ohne Pathologien.
Verlauf: Bei asymptomatischer Patientin und Benignität zur Zeit keine akute Operationsindikation. Operative Intervention elektiv sowie engmaschige Kontrollen sind geplant.
Zusammenfassung: Ein Neurofibrom kann klinisch als ein den Lymphknotenerkrankungen ähnliches Krankheitsbild imponieren und sollte bei zervikalen Raumforderungen differentialdiagnostisch bedacht werden.
Key words
Differentialdiagnose - Neurofibrom - Zervikale Raumforderung