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DOI: 10.1055/s-2004-823261
TE à chaud beim Peritonsillarabszeß – besteht ein erhöhtes Nachblutungsrisiko?
Die TE à chaud ist neben der Abszesspunktion und der Abszessspaltung in Deutschland ein etabliertes
Verfahren zur Behandlung des Peritonsillarabszesses (PTA)
Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Dunne et al. hatte nach TE à chaud bei PTA ein mit 22% stark gehäuftes
Auftreten von sekundären Nachblutungen zwischen dem 6.–8. postoperativen Tag gezeigt.
Über ein derart erhöhtes Nachblutungsrisiko war bislang in der Literatur nicht berichtet worden.
Wir haben diese Beobachtung im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung am Krankengut des
BWK Ulm überprüft. Erfasst wurden dabei 273 Patienten bei denen im Zeitraum von 1998–2003 wegen
eines PTA eine TE à chaud in Intubationsnarkose durchgeführt wurde. Die durchschnittliche Liegezeit betrug
6.6 Tage. Insgesamt wurden 24 Nachblutungen (8.8%) beobachtet. Vom Operationstag bis einschließlich
dem 3. postoperativen Tag traten 9 Nachblutungen auf. Zwischen dem 4. –6. Tag trat lediglich 1 und
zwischen dem 7.–9. postoperativen Tag traten 4 Nachblutungen ein. Die meisten Nachblutungen (11) traten
zwischen dem 10. und 15. postoperativen Tag auf.
Insgesamt betrachtet konnte auch in dieser Studie ein im Vergleich zur unkomplizierten Tonsillektomie
(4% im eigenen Patientengut)–wenn auch nicht im gleich Ausmaß- höheres Nachblutungsrisiko
nachgewiesen werden. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass 15 von 24 Nachblutungen nach dem
7. postoperativen Tag auftraten.
Key words
Nachblutung - Peritonsillarabszess - Tonsillektomie