Laryngorhinootologie 2004; 83 - 6_1
DOI: 10.1055/s-2004-823245

Häufigkeit des Auftretens von Komplikationen nach translaryngealer Punktionstracheotomie

W Aust 1, A Sandner 1, S Löwe 1, M Bloching 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Die translaryngeale Punktionstracheotomie (TLT), die 1993 erstmals von Fantoni beschrieben wurde hat mittlerweile eine weite Verbreitung gefunden. Das Vorgehen dominiert im intensivmedizinischen Bereich, Indikationen bei spezifischen HNO-ärztlichen Erkrankungen werden weniger häufig gesehen. In unserer Klinik wird die Methode seit 2002 angewandt. Alternative Verfahren wie z.B. die perkutane Dilatationstracheotomie nach Ciaglia, haben aus unserer Sicht einige Nachteile, so dass sie bei uns nicht zum Einsatz kommen. Seit Einführung der Methode wurden 23 Patienten hinsichtlich peri- und postoperativer Komplikationen bzw. Spätkomplikationen untersucht. Hauptindikation zur TLT war eine ausgedehnte Tumorchirurgie, die eine vorübergehende Tracheotomie erforderlich machte. Alle TLT`s wurden unter trachoskopischer Kontrolle im OP durchgeführt. Die durchschnittliche Zeit zur Anlage der TLT betrug 15 Minuten. Intraoperativ kam es in keinem Fall zu einer Komplikation. Die postoperativen Komplikationen reichen von Kanülendislokation über Blutungen bis zum Auftreten von Impfmetastasen im Bereich des ehemaligen Tracheostomas in einem Fall. Zusammenfassend können wir feststellen, dass trotz aller Vorteile der Methode die Risiken nicht zu vernachlässigen sind, und dass die Durchführung nach strenger Indikationsstellung nur durch die Hand eines erfahrenen Operateurs erfolgen sollte. Das Risiko für schwer behandelbare Impfmetastasen im Tracheostomabereich muss bei der Durchzugsmethode nach Fantoni berücksichtigt werden.