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DOI: 10.1055/s-2004-823177
Der Analgetikaintoleranz-Test (AIT) als prädiktives Instrument für Samter’s Trias
Bei der Aspirin-Intoleranz mit Polyposis nasi et sinuum, chronischer aspirinsensitiver Rhinosinusitis und Asthma bronchiale steht häufig die operative Nasennebenhöhlensanierung im Vordergrund, die topische und systemische Steroidtherapie sowie zusätzlich eine adaptive Desaktivierung gegen Aspirin. In der Erlanger HNO-Klinik wurde seit 1995 eine serologische Diagnostik mit dem Analgetikaintoleranz-Test durchgeführt und als Grundlage für weitere Empfehlungen zum therapeutischen Vorgehen hergenommen. Wir evaluierten retrospektiv die Gruppe der Patienten die entweder negative oder fraglich positive AIT-Testergebnisse aufwiesen, sowie die Patientengruppe mit eindeutig positivem Ergebnis. In der ersten Gruppe zeigte sich, dass nur 8% der Patienten desaktiviert wurden, bei 34% der Patienten die angaben ASS klinisch nicht zu vertragen. Die Patienten, die desaktiviert wurden hatten eine mittlere Rezidivdauer von 5,25 Jahren, die nicht Desaktivierten eine mittlere Rezidivdauer von 2,63 Jahren. In der Gruppe mit eindeutig positivem AIT-Test waren 25% der Patienten deaktiviert worden, wobei hier 46% klinisch eine ASS-Unverträglichkeit angaben. Die Wahrscheinlichkeit erneut ein Rezidiv zu entwickeln lag bei 36% bei einer maximalen Aspirin- Einnahmedauer von 6 Monaten. Die differenzierte Betrachtung der AIT-Testergebnisse seit Beginn seiner Einführung zeigt, dass es sich um ein sinnvolles diagnostisches Mittel für die Feststellung einer Analgetika-Intoleranz handelt, die jedoch weder die eingehende Anamnese noch den ASS-Provokationstest als klinischen Goldstandard ersetzen kann.
Key words
AIT - Aspirin-Intoleranz - Polyposis nasi