Klin Padiatr 2004; 216(3): 189-193
DOI: 10.1055/s-2004-822633
Psychosoziale Betreuung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die psychische Entwicklung. Was prägt und was stört sie?[*]

Emotional Development - What Determines It - What Disturbs It?R. Lempp1
  • 1Universität Tübingen, Germany
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 June 2004 (online)

Zusammenfassung

Auf die Frage nach den wirksamen Faktoren der Entwicklungspsychologie wird der Wandel der wissenschaftlichen Anschauungen im Laufe des vergangenen Jahrhunderts mit den mehrfachen Wechseln der als entscheidend angesehenen Wirkfaktoren beispielhaft dargestellt, auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Zeitgeist. Tatsächlich muss vom ständigen Zusammenwirken von Genetik, exogener Alteration und Milieuwirkung ausgegangen werden. Die Wissenschaft kann dazu nur statistische Wahrscheinlichkeiten beitragen, der für den Einzelfall nur Risiken und Chancen entsprechen.

Abstract

By asking for the determining factors in developmental psychology we exemplify the vicissitudes of scientific perspectives during the past century, in which the factors viewed as primarily responsible (for development) changed several times - depending on the “zeitgeist”. In actual fact one must assume a continuous interaction of genetics, externally caused alterations and milieu effects. To this science can only contribute by means of statistical probability, which in a single case would have to be translated into no more than a statement of risks and chances.

1 Nach einem Vortrag, gehalten am 26.5.2003 in Herrsching bei der Tagung der PSAPOH

Literatur

  • 1 Bowlby J. Maternal care and mental health. WHO, Genf 1951
  • 2 Göllnitz G. Die Bedeutung der frühkindlichen Hirnschädigung für die Kinderpsychiatrie. Thieme, Leipzig 1954
  • 3 Graichen J. Teilleistungsschwächen, dargestellt an Beispielen aus dem Bereich der Sprachbenutzung.  Z Kinder-Jugendpsychiat. 1973;  1 113-143
  • 4 Graichen J. Teilleistungsschwächen als Störfaktoren beim Aufbau des Realitätsbezuges. In: Lempp R (Hrsg). Psychische Entwicklung und Schizophrenie. Huber, Bern, Stuttgart, Toronto 1984; 69-77
  • 5 Goethe J W. Aus meinem Leben Erstes Buch. dtr Gesamtausgabe 22, München 1962; 8
  • 6 Günter M. Psychotherapeutische Erstinterviews mit Kindern. Klett-Cotta, Stuttgart 2003; 167-100
  • 7 Keilson H. Sequenzielle Traumatisierung bei Kindern. Enke, Stuttgart 1979
  • 8 Kretschmer E. Körperbau und Charakter. 25. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 1967
  • 9 Lempp R. Frühkindliche Hirnschädigung und Neurose. 3. Auflage. Huber, Bern, Stuttgart 1978
  • 10 Lempp R. Eine Pathologie der psychischen Entwicklung. 1. Auflage 1967. 4. Aufl. Huber, Bern, Stuttgart, Wien 1981
  • 11 Lempp R. Extrembelastung im Kindes- und Jugendalter. Huber, Bern, Stuttgart, Wien 1979
  • 12 Lempp R. Delayed and Long-term Effects of Persecution Suffered in Childhood and Youth. Echoes of the Holocaust. Issue No. 4. Jerusalem 1995; 30-35
  • 13 Lempp R. Vom Verlust der Fähigkeit, sich selbst zu betrachten. Eine entwicklungspsychologische Erklärung der Schizophrenie und des Autismus. Huber, Bern, Göttingen, Toronto 1992
  • 14 Lempp R. Das Kind im Menschen. Klett-Cotta, Stuttgart 2003
  • 15 Niethammer D. Würdevolles und schmerzfreies Sterben bei Kindern mit Malignomen.  Monatschr Kinderheilk. 2003;  12 1270-1275
  • 16 Prechtl H FR. The optimality concept.  Early Hum Develop. 1980;  4 201
  • 17 Schneider K. Klinische Psychopathologie. Thieme, Stuttgart 1950
  • 18 Spitz R. Die Erntstehung der ersten Objektbeziehungen. Klett, Stuttgart 1957
  • 19 Süllwold L. Schizophrene Basis-Defizite und Teilleistungsstörungen. In: Lempp R (Hrsg). Psychische Entwicklung und Schizophrenie. Huber, Bern, Stuttgart, Toronto 1984; 78-81

1 Nach einem Vortrag, gehalten am 26.5.2003 in Herrsching bei der Tagung der PSAPOH

Prof. em. Dr. med. Dr. paed. h. c. Reinhart Lempp

Hauptmannsreute 65

70193 Stuttgart

Germany

    >