Handchir Mikrochir Plast Chir 2004; 36(2/03): 191
DOI: 10.1055/s-2004-820923
Nachruf

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wilhelm Schink, geboren 10. Juni 1916 - gestorben 12. März 2004

Wilhelm Schink June 10, 1916 to March 12, 2004D. Buck-Gramcko1
  • 1Plastische, Hand-, Mikrochirurgie, Chirurgische Klinik und Poliklinik - Großhadern, Klinikum der Universität München
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Publication History

Eingang des Manuskriptes: 15. April 2004

Angenommen: 15. April 2004

Publication Date:
26 May 2004 (online)

Die Handchirurgie im deutschsprachigen Raum hat mit Wilhelm Schink einen ihrer hervorragendsten Vertreter verloren. Obwohl er als Allgemeinchirurg sich auch fast allen anderen Gebieten der Chirurgie widmen musste, hat die Handchirurgie bereits frühzeitig in seiner Laufbahn sein besonderes Interesse gefunden. Die eigenen Erfahrungen an seinen Ausbildungs- und Arbeitsstätten in Jena, Marburg und München erweiterte er durch Studienaufenthalte bei Erik Moberg in Göteborg und bei Marc Iselin in Paris. Als Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik II in Köln-Merheim hatte er vielfach Gelegenheit, die Kenntnisse in dem jungen chirurgischen Spezialfach weiterzugeben, unter anderen an Peter Brüser, der an der Klinik gewissermaßen sein handchirurgischer Nachfolger wurde, sowie Walter Spier und Reinhold Stober. Einzelheiten zu Schinks Lebenslauf sind in den Laudationes in dieser Zeitschrift (S. 167, 23 [1991] und S. 115 - 116, 28 [1996]) zu finden.

Abb. 1

Besonders nachdrücklich beeinflusste Wilhelm Schink viele Chirurgen, Unfallchirurgen und Orthopäden durch sein 1960 erschienenes Buch „Handchirurgischer Ratgeber“ (Springer-Verlag), das nach manchen vorangegangenen Publikationen zu Einzelthemen der Handchirurgie als erstes in deutscher Sprache erschienenes Buch über die gesamte Handchirurgie gelten darf. In ihm werden die Krankheits- und Verletzungsbilder und ihre Behandlung mit derselben Genauigkeit, Sorgfalt und Übersichtlichkeit beschrieben, die wir auch aus Schinks weiteren Veröffentlichungen und Vorträgen kennen. Man darf sicherlich ohne Übertreibung sagen, dass er hierdurch wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Handchirurgie aus ihrem „Außenseiter-Status“ gelöst und als Spezialfach in der Chirurgie und selbst an Universitätskliniken Anerkennung gefunden hat.

Neben vielen Kongressen und Tagungen, die Wilhelm Schink geleitet hat (unter anderen die DAH-Symposien 1963 in München und 1970 in Köln), wird den Beteiligten das im Mai 1981 von Wilhelm Reichmann geleitete Symposium anlässlich der Emeritierung von Wilhelm Schink in besonderer Erinnerung bleiben. Hier trafen sich alle Freunde, Weggefährten und Schüler, um dem Jubilar ihren Dank und ihre Verehrung zu bekunden, der sich über die Anwesenheit seines Lehrers Rudolf Zenker besonders freuen konnte.

Unsere Erinnerungen an Wilhelm Schink werden auch durch die vielen Reisen mit ihm und seiner Frau Brigitte bestimmt werden, auf denen man sich freundschaftlich nahe kam und den Menschen hinter dem Kollegen und Ordinarius kennen lernen durfte - einen besonderen Menschen, den wir nicht vergessen werden.

Prof. Dr. med. Dieter Buck-Gramcko

Am Heesen 14 A

21033 Hamburg

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