Dtsch Med Wochenschr 2004; 129(12): 627-629
DOI: 10.1055/s-2004-820572
Der Arzneistoff
Neurologie / Pharmakologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Carbamazepin

CarbamazepineK. Nieber1
  • 1Institut für Pharmazie, Lehrstuhl Pharmakologie für Naturwissenschaftler, Universität Leipzig
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Publication History

eingereicht: 22.12.2003

akzeptiert: 15.1.2004

Publication Date:
09 March 2004 (online)

Carbamazepin wurde 1957 synthetisiert. Aufgrund seiner Effizienz und Potenz in Antikonvulsionstests wurde es durch Theobald und Kunz 1963 als Antiepileptikum charakterisiert und daraufhin für diese Indikation als Arzneimittel entwickelt. Neben dieser tierexperimentell vorhersagbaren Hauptindikation hat sich das Präparat in der Klinik als Arzneimittel erwiesen, das auch bei Trigeminusneuralgie und anderen peripheren Neuropathien, bei Phantomschmerz, Diabetes insipidus, Alkoholentzugserscheinungen und manisch-depressiven Psychosen angewendet werden kann. Dieses breite Wirkspektrum könnte mit der chemischen Struktur des Präparates zusammenhängen, die Elemente klassischer Antiepileptika als auch psychoaktiver Polyzyklika aufweist. Aufgrund der Lipophilie überwindet es gut die Blut-Hirn-Schranke und reichert sich im Gehirn an.

Gegenwärtig sind in der Roten Liste 39 verschiedene Medikamente gelistet, die Carbamazepin enthalten. Es sind feste Arzneiformen unretardiert (z. B. Carbamazepin STADA 200 mg®, Carba 200 von ct®, Finlepsin®, Tegretal 200®, Timonil 200/400®) und retardiert (z. B. Carba 400 retard von ct®, Tegretal 200/400 retard®, Timonil 150/200/300/400/600 retard®) sowie flüssige Arzneiformen (Tegretal Suspension®, Timonil 200/400 Saft®) verfügbar.

Literatur

  • 1 Müller-Oerlinghausen B, Haas S, Stoll K D. Carbamazepin in der Psychiatrie. Georg Thieme Verlag Stuttgart 1989
  • 2 Krämer G, Hopf H C. Carbamazepin in der Neurologie. Georg Thieme Verlag Stuttgart 1987
  • 3 Theobald W, Kunz H A. Zur Pharmakologie des Antiepileptikums 5 Carbamyl-5H-dibenzo(b, f)azepin.  Arzneimittelforsch. 1963;  13 122-125
  • 4 www.med.uni-heidelberg.de/med/klinpharm/klinpharm_d/TDM/carbamazepin/tdmcarbi.htm

Prof. Dr. Karen Nieber

Institut für Pharmazie, Lehrstuhl Pharmakologie für Naturwissenschaftler, Universität Leipzig

Liebigstraße 18

04103 Leipzig

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