ZFA (Stuttgart) 2004; 80(8): 331-333
DOI: 10.1055/s-2004-820326
Fortbildung

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Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin: Der Entwurf des Curriculums der Bundesärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin

Sinnvolle Fortbildung für den Hausarzt? Additional Qualifications “Palliative Medicine”: The Blueprint of the Curriculum of the Federal Chamber of Physicians and the German Association of Palliative MedicineFurther Education for General Practitioners?P. Engeser
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Publication Date:
19 August 2004 (online)

Ein Schwerpunkt des 106. Deutschen Ärztetages vom 20. bis 23. Mai 2003 in Köln war das Thema Palliativmedizin. Mit der großen Mehrheit der Kollegen wurde damals im Rahmen der neuen Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer beschlossen, eine neue Zusatzbezeichnung Palliativmedizin in Deutschland einzuführen. Unter dem Eindruck der Gesetzgebung zu Euthanasie und aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden und Belgien spürten alle Delegierten, wie dringend notwendig eine verbesserte palliativmedizinische Versorgung in Deutschland sein wird. Über Jahrhunderte war die palliativmedizinische Versorgung der Bevölkerung eine der wichtigsten hausärztlichen Aufgaben. Palliativmedizin ist also sicherlich keine neue medizinische Disziplin.

Heute sind aber einige Dinge auch für diesen Bereich unserer Arbeit hinzugekommen. Einmal ist es die eine verbesserte Forschung auf dem Gebiet der Palliativmedizin, mit zudem der Notwendigkeit einer raschen Implementierung der Forschungsergebnisse in den medizinischen Alltag an der Basis, da nur so ein Nutzen für die Patienten erzielt werden kann. Grundlage der palliativmedizinischen Versorgung ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept mit enger Kooperation von Ärzten mehrerer Disziplinen, mit besonders qualifiziertem Krankenpflegepersonal und weiteren Berufsgruppen, die mit der Betreuung schwerstkranker Patienten befasst sind.

Bereits in den 60er-Jahren wurden neue Konzepte für die Betreuung Schwerstkranker und Sterbender entwickelt. In den folgenden Jahren wurde die weltweite Hospizbewegung immer stärker und einflussreicher. Die deutsche Hospizbewegung geht auf die frühen 70er-Jahre zurück. Die erste Palliativstation in Deutschland wurde 1983 in Köln eröffnet, das erste Hospiz 1986 in Aachen. Im Jahre 1994 wurde die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) gegründet. Bereits im Jahre 1987 wurde in England die Gebietsbezeichnung Palliativmedizin eingeführt.

Das jetzt vorliegende „Curriculum Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin” der Bundesärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin wurde seit den Jahren 2000/2001 durch die Arbeitsgruppe Aus-, Fort- und Weiterbildung der DGP in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer im Rahmen der neuen Musterweiterbildungsordnung entwickelt. Es wird demnächst von der Bundesärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin in Kooperation mit weiteren Fachgesellschaften - unter anderem auch der DEGAM - herausgegeben.

Literatur

  • 1 Bundesärztekammer und Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (Hrsg) .Curriculum Zusatz-Weiterbildung Palliativmedizin. 0,7 2004
  • 2 Beschlüsse des 106. Deutschen Ärztetages (20.-23.5.2003, Köln).  www.baek.de

Dr. Peter Engeser

Hohenzollernstr. 36

75177 Pforzheim

Email: jchenot@gwdg.de

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