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DOI: 10.1055/s-2004-819751
Charakterisierung von Lymphozyten in der BALF von Pferden mit COB vor und nach Therapie: Subpopulationen und Expression von Interferon-γ und Interleukin-4
Die chronisch obstruktive Bronchitis (COB) ist bei Pferden eine häufige Erkrankung, die die Lei-stungsfähigkeit der betroffenen Tiere oft erheblich beeinträchtigt. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine T-Helferzellantwort vom Typ 2 an der equinen COB beteiligt ist. Hypothetisch sollte eine therapeutische Verbesserung des klinischen Bildes auch die T-Zell-Antwort beeinflussen.
Daher wurde eine Charakterisierung von Lymphozyten aus der BALF von Pferden mit COB vor und nach Therapie durchgeführt. Die Behandlung beinhaltete u.a. Dexamethason- und ß2-Sympathomimetika-Gaben über sieben Tage. Die Lymphozyten wurden ex vivo mittels Durchflusszytometrie auf Expression mehrerer CD-Antigene geprüft. Zudem wurde die Fähigkeit der Lymphozyten, Interferon (IFN)-γ und Interleukin (IL)-4 zu produzieren, nach Inkubation mit bzw. ohne Phorbol-myristat-acetat (PMA) zu zwei Zeitpunkten gemessen.
Nach Therapie war die Verbesserung der klinischen Symptome von einer Abnahme des Anteils der CD4+CD9- und CD5+CD9-Lymphozyten begleitet. Bei 3 von 4 Pferden konnte in den unstimulierten Proben eine beträchtliche Anzahl IL-4-positiver Zellen nachgewiesen werden. Die Stimulation mit PMA ergab gleichwohl den Nachweis von IFN-γ bei bis zu 80% der Lymphozyten. Zudem war der Prozentsatz der IFN-γ positiven Zellen nach Therapie umso höher, je weniger Lymphozyten vor der Therapie zur Expression von IFN-γ angeregt werden konnten. Die Lymphozyten von COB Pferden scheinen somit nicht ausschließlich in Richtung einer TH2-Immunantwort polarisiert zu sein, da die Therapie eine TH1-Immunantwort der CD4-Lymphozyten begünstigt. Diese Ergebnisse bieten einen Ansatz zur Entwicklung neuer diagnostischer Mittel und kausal angreifender Therapeutika zur Behandlung der COB bei Pferden.