Pneumologie 2004; 58 - P210
DOI: 10.1055/s-2004-819746

Endotoxin-Inhalation: Wirkung auf die Lungenfunktion beim Gesunden

R Kitz 1, M Rose 1, K Placzek 1, S Zielen 1
  • 1Universitäsklinikum Frankfurt Zentrum für Kinderheilkunde, Frankfurt

Einleitung: Die Inhalation von gereinigtem Endotoxin (LPS) kann als Modell zur Untersuchung von Entzündungsvorgängen in der Lunge dienen. Die hierzu in der Literatur vorgestellten Modelle variieren jedoch bei kumulativer Provokation.

Methodik: 30 gesunde Erwachsene inhalierten wiederholt mit LPS (Tag1+28). Nach Inhalation von isotoner Kochsalzlösung wurde die LPS-Dosis bis zu einer kumulativen Dosis von 100µg alle 30min. verdoppelt. Messparameter waren FEV1, R5Hz, PEF, NOexh und die Körpertemperatur; Abbruchkriterien ein Abfall der FEV1 ≥ 15%, Anstieg des Rosz ≥ 150%, der Körpertemperatur ≥ 0,5°C.

Ergebnisse: Es fanden sich signifikante Lungenfunktionsänderungen (FEV1, PEF, Rosz) nach ca. 2h bis 100µg LPS.

Der Tag-zu-Tag-Vergleich zeigte keine signifikanten Veränderungen. Ein Anstieg der Körpertemperatur (>0.5°C) bei 23 Probanden nach 6–8 Stunden korrelierte nicht mit der Lungenfunktion.

Alle Reaktionen normalisierten sich innerhalb von 24h.

Zusammenfassung: Die Inhalation mit LPS führt reproduzierbar mit einer zeitlichen Verzögerung von ca. 2h zu einer leichten, bronchialen Obstruktion und kann bis 8h andauern. Diese Veränderungen erreichen aber nicht die analog zu etablierten, unspezifischen Provokationsverfahren üblichen Reaktionskriterien.

Inhalationsprotokolle sollten mindestens 8h. zwischen den Provokationsschritten beinhalten.