Pneumologie 2004; 58 - V156
DOI: 10.1055/s-2004-819734

Extrakranielle Radiochirurgie inoperabler Lungentumoren

I Braun 1, G Straßmann 1, P Wolf 1, P Vacha 1, J Schirren 2, R Engenhart-Cabillic 1
  • 1Klinikum der Philipps-Universität Marburg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg
  • 2Dr. Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Einleitung: Die extrakranielle Radiochirurgie (RS), die bisher in 2–3d durchgeführt wird, ist als nichtinvasives neues Verfahren zur Therapie von kleinen inoperablen primären und sekundären Lungentumoren geeignet. Durch eine Ablaufoptimierung haben wir ein schnelles kontinuierliches Verfahren entwickelt, das in weniger als 2 Stunden durchgeführt werden kann. Im Rahmen unserer Untersuchung haben wir die Genauigkeit des Verfahrens evaluiert.

Methodik: Zur Optimierung erfolgte die 3D-CT-gestützte Planung bei 10 Patienten mithilfe der virtuellen Simulation (EXOMIO). Diese Software erlaubt die Bestrahlungsfelder automatisch dem Tumor und der Atemverschieblichkeit anzupassen. Nach 3D-Bestrahlungsplanung erfolgte die RS über 6 individuell kollimierte Felder. In einer Sitzung wurde eine GHD von 25–30 Gy appliziert. Während der Bestrahlung wurde die Tumorlage über Beams-eye-view kontrolliert und mit dem DRR der Planungsaufnahmen verglichen.

Ergebnisse: Es wurden 24 Bestrahlungsfelder verifiziert. Die mittlere Abweichung der Tumorposition zum Planungs-CT betrug 1,51mm. Die Tumorpositions-Abweichung unter Bestrahlung lag horizontal bei 1,15mm, vertikal bei 1,50mm.

Schlussfolgerung: Die hohe Genauigkeit der Methode mit Abweichungen weit unter 5mm zeigt, dass die optimierte RS-Methode bei Patienten mit inoperablen Lungentumoren und Metastasen sicher umgesetzt werden kann. Der klinische Stellenwert der RS muss im Rahmen randomisierter Studien geprüft werden.