Pneumologie 2004; 58 - V180
DOI: 10.1055/s-2004-819730

Schlafapnoe bei Akromegalie: Häufigkeit und Typisierung

TE Wessendorf 1, BL Herrmann 2, M El-Sebai 1, K Mann 2, H Teschler 1
  • 1Ruhrlandklinik, Abt. Pneumologie – Schlaf- und Beatmungsmedizin, Essen
  • 2Zentrum für Innere Medizin, Endokrinologie, Universität Essen, Essen

Einleitung: Das gehäufte Vorkommen einer schlafbezogenen Atmungsstörung (SBAS) bei Patienten mit Akromegalie ist bekannt, wobei die Zahlen in der Literatur aber teilweise widersprüchlich sind.

Methodik: In einer laufenden Studie zur Wirkung der endokrinologischen Therapie auf die SBAS werden prospektiv Akromegaliepatienten polysomnographisch untersucht.

Ergebnisse: Bisher wurden 20 Patienten (9 Männer, 11 Frauen), davon 13 Erstmanifestationen der Akromegalie, untersucht. Der mittlere RDI betrug 24,8±25,8 /h (mean±sd), Range 0,2–91,5. Die Prävalenz einer Schlafapnoe liegt in Abhängigkeit der Definition (RDI ≥5, ≥10, ≥20) bei 85%, 65% bzw. 45%. Eine SBAS konnte bei 3 Patienten ausgeschlossen werden. Als bei weitem vorherrschender Typ fand sich eine obstruktive Schlafapnoe (OSA). Nur bei einem Patienten zeigte sich eine zentrale Schlafapnoe (ZSA) vom Typ der periodischen Atmung. Die subjektive Schläfrigkeit, gemessen mit der Epworth-Skala, war mit 7,4±4,8 (Range 1–17) im Mittel normal. Bei 4 Patienten wurde nur aufgrund des Befundes die Empfehlung zur Einleitung einer nCPAP-Therapie ausgesprochen.

Schlussfolgerung: Die Häufigkeit einer OSA bei Patienten mit Akromegalie ist sehr hoch. Dagegen findet sich in unserer Patientenpopulation eine ZSA eher selten.