Pneumologie 2004; 58 - P182
DOI: 10.1055/s-2004-819714

Nachweis spezifisch tuberkulinreaktiver T-Zellen bei exsudativen Pleuraergüssen

U Mack 1, U Sester 2, M Sester 2, H Köhler 2, GW Sybrecht 1
  • 1Universitätskliniken des Saarlandes, Innere Medizin V, Homburg/Saar
  • 2Universitätskliniken des Saarlandes, Innere Medizin IV, Homburg/Saar

Einleitung: Die Diagnose einer Pleuritis tuberculosa bleibt wegen des häufig fehlenden Nachweises von M. tuberculosis unsicher. Wir prüften die Möglichkeit des Nachweises spezifisch tuberkulinreaktiver T-Zellen im Erguß zur Absicherung der Therapieentscheidung.

Methodik: T-Lymphozyten aus Vollblut (VB) und Pleuraerguß (PE) von 5 Pat. mit exsudativen PE wurden in vitro 6h mit gereinigtem Tuberkulin stimuliert. Der Anteil Tuberkulin-spezifischer T-Zellen wurde durchflusszytometrisch anhand des Anteils IFNgamma- und TNFalpha-positiver T-Zellen bestimmt.

Ergebnisse: 1 Pat. war im Hauttest nach Mendel-Mantoux (MM) negativ, ebenso im Assay aus VB und PE. 1 Pat. war im MM mit 5mm grenzwertig und reaktiv in beiden Assays (VB 2,88%, PE 2,80%). Klinisch lag bei diesem Pat. ein parapneumonischer Erguß mit spontaner Rückbildung vor, eine Therapie wurde nicht eingeleitet. Bei den übrigen 3 Pat. waren im VB 3,36, 0,16 und 0,12%, im PE 1,43, 0,18 und 0,76% der T-Zellen spezifisch reaktiv. Es wurde eine Therapie eingeleitet, da weitere klinische Kriterien für eine Pleuritis tuberculosa vorlagen.

Schlussfolgerung: Der Nachweis von spezifisch tuberkulinreaktiven T-Zellen im Pleuraerguß ist möglich und kann ein zusätzliches Kriterium für die Therapieentscheidung sein.