Pneumologie 2004; 58 - P117
DOI: 10.1055/s-2004-819700

COPD: Pseudomonas aeruginosa als prognostischer Faktor

M Allewelt 1, S Balk 1, H Mauch 2, H Lode 1
  • 1ZEvB, Lungenklinik Heckeshorn, Berlin
  • 2ZEvB, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie, Berlin

Hintergrund: Pseudomonas aeruginosa (PA) wird in fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung häufig bei Exazerbationen der COPD (AECB) isoliert. Die Bedeutung für klinische Präsentation und Prognose wurde untersucht.

Methode: Von Pat. mit AECB wurden prospektiv klinische, radiologische und funktionelle Parameter erfasst. Repräsentatives Sputum zur Bakteriologie wurde von allen Pat. gewonnen. Bei Nachweis von PA wurde mit einem Lebenserwartungsbogen nachbeobachtet.

Ergebnisse: 193 AECB wurden erfasst. Bei 114 Pat. wurden potenziell pathogene Erreger isoliert, in 12 Fällen (10.5%) PA. Bei 2 Pat. bestanden radiologisch Bronchiektasen. 7 Pat. mit PA verstarben 1–21 Monate nach AECB. Kein Unterschied bestand zwischen Verstorbenen und Überlebenden bezüglich Alter, Grunderkrankungen, Raucherstatus und Behandlung mit systemischen Steroiden. Verstorbene gehörten sämtlich zum Grad III nach ATS (FEV1<35% Soll) und zeigten durchschnittlich schlechtere Lungenfunktionswerte (VC 49.1±9% vs. 78.8±18.9% vom Soll, FEV1 26±6.5% vs. 43.5±13.4% vom Soll, FEV1 absolut 0.8±0.2L vs. 1.0±0.3L). Verstorbene hatten radiologisch häufiger ein Emphysem (5/0), sie waren anamnestisch häufiger auf einer ITS vorbehandelt (5/1) und invasiv beatmet worden (3/1).

Schlussfolgerung: Pat. mit AECB durch Pseudomonas aeruginosa haben eine deutlich eingeschränkte Lebenserwartung, besonders bei ausgeprägten lungenfunktionellen Einschränkungen und nach intensivmedizinischer Vorbehandlung.