Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2004-819693
Ösophagotracheale Fistel – vom Morbus Crohn zur Tuberkulose
Einleitung: Die Organmanifestation der Tuberkulose im Bereich des Gastrointestinaltraktes insbesondere des Ösophagus ist selten.
Kasuistik: Die bei der 43-jährigen Patientin mit Multipler Sklerose (Azathioprin, 100mg/die, 7 Jahr) aufgrund von Schluckbeschwerden und Diarrhoen durchgeführte gastroenterologische Diagnostik zeigte ulzerative Läsionen (Ösophagus, Coecum, Colon transversum, histopathologisch: nicht-verkäsende Granulome) passend zu einem M. Crohn. Trotz antientzündlicher Therapie (60mg Steroide/die, 4 Wochen) aggravierte die Symptomatik. Die erneute endoskopische Diagnostik erbrachte zwei oesophageale Ulzera (25 und 30cm, Histologie: nicht-verkäsende Granulome, Langerhans'sche Riesenzellen) mit bronchopulmonaler Fistelung. In der bronchoalveoläre Lavage konnten säurefeste Stäbchen nachgewiesen werden. Unter der eingeleiten antituberkulösen 4-fach Therapie inklusive Nahrungskarenz und Sistieren der immunsuppressiven Medikation heilten die Läsionen innerhalb von 8 Wochen komplett ab.
Diskussion: Die gastrointestinale Tuberkulose ist eine seltene Differentialdiagnose des M. Crohn, die jedoch bei immunsupprimierten Patienten in das differentialdiagnostische Management einbezogen werden sollte.