Pneumologie 2004; 58 - P183
DOI: 10.1055/s-2004-819687

Pro- und antikoagulatorische Aktivität in Pleuraergüssen unterschiedlicher Genese

K große Kreymborg 1, HJ Seyfarth 1, A Siegemund 1, S Hammerschmidt 1, M Vogtmann 1, H Wirtz 1, J Schauer 1
  • 1Universität Leipzig, Abteilung Pneumologie, Leipzig

Die Differenzierung von Pleuraergüssen unterschiedlicher Genese, insbesondere die Abgrenzung maligner Exsudate von parapneumonischen, stellt bei negativer Zytologie häufig ein Problem dar. Es ist bekannt, dass die systemische Gerinnung bei malignen Erkrankungen zu Gunsten der Prokoagulation verschoben ist. Ziel dieser Arbeit ist es, den Wert verschiedener Gerinnungsparameter in Pleuraergüssen unterschiedlicher Genese für die Differenzierung zu untersuchen.

Insgesamt 60 Pleuraergüsse wurden untersucht (15 Transsudate [T], 8 parapneumonische Exsudate [P], 21 maligne Exsudate mit negativer Zytologie [M-] und 16 maligne Exsudate mit positiver Zytologie [M+]). Die Differenzierung erfolgte anhand des klinischen Verlaufes und der Lights-Kriterien. Mittels ELISA wurden in den Ergüssen die folgenden Parameter bestimmt: PAI, t-PA, uPA und TAFI.

Ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen P und M+ (56±19.3 vs.) wurde für TAFI gefunden. Die Gruppen T und M+ unterschieden sich signifikant hinsichtlich PAI (52.7±14.8 vs. 110.1±14.1) und TAFI (49.6±10.2 vs. 106.2±15.2). TAFI und t-PA waren in den Gruppen M- und T signifikant unterschiedlich (75.3±8.5 vs. 49.6±10.2 bzw. 12.9±2.2 und 5.9±1.0).

Pleuraergüsse unterschiedlicher Genese unterschieden sich hinsichtlich der Konzentrationen der untersuchten pro- und antikoagulatorischen Faktoren. Die untersuchten Faktoren, insbesondere TAFI, sind daher geeignet, zur Differenzierung unterschiedlicher Pleuraergüsse beizutragen.