Pneumologie 2004; 58 - P103
DOI: 10.1055/s-2004-819683

Kasuistik: Idiopathische purulente Mediastinitis und Perikardempyem

A Granetzny 1, R Bonse 1, A Boseila 1, K Sagante 1, HJ Knieriem 1
  • 1Evangelisches Krankenhaus, Klinik für Thoraxchirurgie, Duisburg

Einleitung: Die akute Mediastinitis wird durch Ösophagusperforationen, durch oropharyngeale Infektionen oder auch infolge kardiochirurgischer Eingriffe ausgelöst. Dieses schwere Krankheitsbild kann in extrem seltenen Fällen auch ohne erkennbare Ursache auftreten. Die vorliegende Kasuistik beschreibt einen solchen Fall mit letalem Ausgang.

Kasuistik: Nach einer banalen Thoraxprellung vor 6 Wochen bestand eine erhebliche Schmerzsymptomatik. Die CT-Untersuchung zeigte eine etwa 7cm große infracarinale liquide Raumforderung sowie einen Perikarderguß. In einer Pneumologischen Klinik erfolgte die transbronchiale Biopsie und die Aspiration von purulentem Sekret. Die Leukozyten waren auf 23.500 /nl bei einem CRP von 27,5mg/dl angestiegen. Nach Verlegung in unsere Klinik wurde eine kollare Mediastinotomie sowie eine inferiore Perikardiotomie (jeweils Entleerung von 200ml Pus, Einlage einer Mediastinal- und Perikarddrainage) durchgeführt. Bei der mikrobiologischen Untersuchung fand sich Pseudomonas aeruginosa. Nach initial unkompliziertem Verlauf wurde der Patient am 13. postoperativen Tag reanimationspflichtig und verstarb. Bei der Sektion wurde als Todesursache eine fulminante Lungenarterienembolie diagnostiziert. Nach dem Sektionsbefund kommt die Thoraxprellung als Ursache für das Empyem nicht in Betracht.

Schlussfolgerung: Bei thorakalen Beschwerden unklarer Genese muss auch an eine Mediastinitis gedacht werden, die schnellstens thoraxchirurgisch versorgt werden muss.