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DOI: 10.1055/s-2004-819663
Bronchoskopische Lungenvolumenreduktion (BLVR)
Patienten mit fortgeschrittenem Lungenemphysem haben nicht immer einen Vorteil durch eine chirurgische Lungenvolumenreduktion. Eine Alternative könnte die bronchoskopische Lungenvolumenreduktion (BLVR) mit einem unidirektionalen Ventil (Endobronchialer Airway Occluder, EmphasysTM) darstellen. Dieses erlaubt regional in einem Zielbronchus nur die Expiration.
Diese Studie berichtet über die Sicherheit der Methode und den Verlauf nach Implantation.
Die BLVR wurde bei 6 Patienten mit einem inhomogenen Emphysem (FEV1 34±14%pred./DLCO 32±7%pred./6-Minuten-Gehstrecke 198±86m) durchgeführt. Kontrolluntersuchungen erfolgten an Tag 1,15,30,90 und 180. Die bronchoskopische Applikation erfolgte komplikationslos. Primär kam es zu keinem schwerwiegenden unerwünschten Ereignis. Ein Patient hustete das Ventil ab, so dass eine erneute Implantation erfolgte. Bei keinem Patienten entwickelte sich eine Atelektase. Nach 30 Tagen zeigte sich funktionell eine Verminderung des Lungenvolumens (ΔRV-8%). Subjektiv gaben alle Patienten eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit an. Die 6-Minuten-Gehstrecke verbesserte sich jedoch kaum. Im Langzeitverlauf (≥9 Monate) entwickelte sich bei zwei Patienten eine Pneumonie. Ein Patient erhielt eine chirurgische Lungenvolumenreduktion mit erheblicher klinischer und funktioneller Verbesserung. Die ersten Erfahrungen indizieren, dass die BLVR eine Methode mit geringen akuten Nebenwirkungen ist. Die Langzeitbeobachtungen zeigen jedoch die potentiellen Risiken.