Pneumologie 2004; 58 - V155
DOI: 10.1055/s-2004-819660

Bronchologische Biopsiediagnostik des Bronchialkarzinoms – Zytologie und/oder Histologie?

L Welker 1, J Galle 2, H Magnussen 1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie
  • 2Experimentelle und Klinische Pathologie, Forschungsinstitut Borstel, Borstel

Einleitung: Bronchialkarzinome werden konventionell histologisch durch Zangenbiopsien diagnostiziert. Mit flexiblen bronchoskopischen Biopsien geht ein gesteigerter Umfang zytologischer Untersuchungen einher. Die Studie richtet sich auf eine Bestimmung der diagnostischen Effizienz von Histologie und Zytologie.

Methodik: 2844 präoperativ bronchoskopisch gewonnene, zyto-/histologische Befunde von 1289 (885m) zwischen 1/97 und 9/02 operierten Bronchialkarzinompatienten wurden retrospektiv mit der Resektionshistologie verglichen.

Ergebnisse: Zyto-/histologisch konnten präoperativ 1100 benigne Befunde richtig erkannt werden. Die Spezifität betrug jeweils 100%. Von 1738 malignen Läsionen ließen sich histologisch durch eine Zangenbiopsie 361, zytologisch 644 und in Kombination 706 Fälle richtig diagnostizieren. Eine Kombination beider Verfahren steigerte die Sensitivität der alleinigen Histo- bzw. Zytologie um 16% bzw. 20%. Histologisch erwiesen sich 147 als falsch negativ, allein zytologisch 1000 und in Kombination beider Verfahren 992 Fälle.

Schlussfolgerung: Bronchialkarzinome werden präoperativ weit überwiegend wenig invasiv zytologisch diagnostiziert. Zytologie und Histologie sind aber einander ergänzende Verfahren. Die Kombination beider Verfahren bietet die größte mögliche diagnostische Sicherheit.

Mit Unterstützung der LVA Hamburg