Pneumologie 2004; 58 - V129
DOI: 10.1055/s-2004-819659

Kryosondenbiopsie versus Zangenbiopsie in der Diagnostik des Bronchialkarzinoms

C Schumann 1, P Möller 2, C Pecheim 1, A Babiak 1, P Lepper 1, H Woehrle 1, J Hetzel 1, M Hetzel 1
  • 1Universitätsklinik Ulm, Innere Medizin II, Ulm
  • 2Universitätklinik Ulm, Institut für Pathologie, Ulm

Einleitung: Tumorbiopsien mit der Zange können durch Quetschartefakte und Blutbeimengungen im Präparat oft schwer durch den Pathologen beurteilt werden. Rebiopsien sind die Folge. Seit kurzem steht eine neue flexible Kryosonde mit verbesserter Kühlleistung und erhöhter Zugfestigkeit (Fa. Erbe, Tübingen) zur Verfügung.

Ziel der prospektiven Studie war eine vergleichende Untersuchung von Zangen- und Kryosondenbiopsie hinsichtlich diagnostischer Wertigkeit.

Methoden und Material: 32 Patienten mit sichtbarem endobronchialem Tumorwachstum wurden untersucht. Bei allen Patienten wurden jeweils 2 Zangen- und 2 Kryosondenbiopsien entnommen. Die Reihenfolge der Probenentnahmen richtete sich nach einer bilanzierten Randomisationsliste (A=Zangenbiopsie zuerst; B=Kryosondenbiopsie zuerst). Ein Pathologe beurteilte die Präparate hinsichtlich diagnostischer Wertigkeit.

Ergebnisse: Die diagnostische Aussagekraft war in 22 Fällen (69%) mit der Kryosondenbiopsie besser, in 10 Fällen (31%) unterschieden sich beide Methoden nicht. Keine der Zangenbiospien war besser als die Kryosondenbiopsien. Bei den Kryosondenbiopsien traten keine Quetschartefakte und keine Blutungskomplikationen auf.

Zusammenfassung: Die Biopsie eines endobronchialen Tumors mit der flexiblen Kryosonde ist eine einfache und sichere Methode, die eine bessere diagnostische Aussagekraft an den gewonnenen Biopsaten als die konventionelle Zangenbiopsie erlaubt.