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DOI: 10.1055/s-2004-819654
Prädiktive Faktoren zu COPD-Entwicklung und -verlauf
Einleitung: Faktoren für die individuelle Empfänglichkeit, die zum Ausbruch einer COPD führen und/oder diese verschlimmern sind nur im Ansatz verstanden. Ziel dieser Studie war es daher mithilfe eines detaillierten Fragebogens anamnestische Hinweise für eine solche Empfänglichkeit zu erhalten.
Methodik: Rekrutiert wurden COPD-Patienten mit (n=32) und ohne (n=35)häufige Exazerbationen aus a) einer pneumologischen Praxis, und b) aus einer pneumologischen Akutklinik. Definition häufiger Exazerbationen: ≥ 3 in letzen 3 Jahren. Alle Patienten waren Raucher oder Ex-Raucher.
Ergebnisse: Stabile Patienten rauchten weniger (18,4±10,4 vs. 20,3±10,7 Zigaretten/Tag) und begannen später (Alter: 18,6±3,9 vs. 20,6±8,0) als die Exazerbierer. 84% der schwerer Kranken beklagten chronische Dyspnoe beim An- und Auskleiden (40% der stabilen Patienten, p±15,1 vs. 55,6±25,8%Soll) und der Blutgasanalyse (pO2 59,8±13,9 vs. 64,1±22,0; pCO2 48,4±13,8 vs. 38,3±7,3mmHg). >50 der Exazerbierer wurden mit systemischen Steroiden behandelt (<15% der stabilen Patienten). Unterschiede in der Passivrauchexposition im Elternhaus und dem Alter des zum ersten Mal bewußt bemerkten Hustens und Auswurfs fanden sich nicht. (
Zusammenfassung: Die Passivrauchexposition im Kindes-/Jugendalter, sowie der Beginn der Bronchitissymptomatik sind nicht wegweisend für Erkrankungsentstehung und -verlauf. Prädiktionsfaktoren für häufige Exazerbtionen sind: frühere und intensive Zigarettenkonsum, systemische Steroidtherapie, schlechte Lungenfunktion, Hypoxämie und Hyperkapnie.