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DOI: 10.1055/s-2004-819646
Sirolimus und anti-IL-2R Antikörper Daclizumab als Therapieoptionen bei Bronchiolitis-obliterans-Syndrom nach Lungentransplantation
Einleitung: Das Bronchiolitis-Obliterans-Syndrom (BOS) ist der limitierende Faktor für das Langzeitüberleben nach Lungentransplantation. Es geht mit einem progredienten FEV1-Verlust einher. Ziel dieser Studie war es den Effekt von Sirolimus und des anti-IL-2R Antikörper Daclizumab bei BOS zu untersuchen.
Methoden: 10 konsekutive Patienten mit rasch progressivem BOS wurden einer Sirolimus-Gruppe S (n=5, 56±4 Jahre) und einer Daclizumab-Gruppe D (n=5, 50±6 Jahre) zugeordnet. In Gruppe S erfolgte eine Umstellung auf Sirolimus mit Fortführung des Calcineurininhibitors und Prednisolon. In Gruppe D wurde zusätzlich zur 3-fach Immunsuppression sechsmalig Daclizumab intravenös im vierwöchigen Intervall appliziert.
Ergebnisse: Vor Therapiebeginn zeigte sich kein signifikanter Unterschied der FEV1-Abnahme pro Tag (S: -2,4ml/d±0,7 vs. D: –2,1ml/d±0,9, p=0,6). Die neue Therapie musste in Gruppe S bei zwei Patienten und in Gruppe D bei einem Patienten wegen pulmonalen Infekten nach 4 Wochen beendet werden. Die Nachbeobachtungszeit betrug 9,9 Monate±1,4. Gruppe S zeigte eine Reduktion des FEV1-Verlustes pro Tag auf –1,24ml/d±0,16, (p=0,33). Gruppe D zeigte eine signifikante Verminderung des FEV1-Verlustes auf –0,78ml/d±0,34, (p<0,05).
Schlussfolgerung: Sirolimus und Daclizumab sind sinnvolle Therapieoptionen bei BOS und können zu einer Reduktion des pulmonalen Funktionsverlustes führen. Häufigste limitierende Nebenwirkung ist das Auftreten von respiratorischen Infekten.