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DOI: 10.1055/s-2004-819644
Ergebnisse nach Einzel- vs. Doppellungentransplantation bei Lungenempfängern im Alter von 60 Jahren oder älter
Einleitung: Die Knappheit von Spenderorganen in der Lungentransplantation (LTx) zwingt zu einer umsichtigen Selektion von Lungenempfängern.
Methodik: Wir analysierten retrospektiv unsere Ergebnisse nach LTx bei 60-jährigen oder älteren Empfängern.
Ergebnisse: Zwischen 01/99 und 07/03 wurden 248 LTx durchgeführt. N=18 (7,3%) Empfänger waren 60 Jahre (J) oder älter (60–66J; 62±1.1J). N=11(61%)erhielten eine Einzel-LTx (SLTx), n=7 eine bilaterale LTx (DLTx). Das Spenderalter in der SLTx-Gruppe betrug 30±4J (17–52J) vs. 33±3J im DLTx-Cohort (p=0.1). Die LTx-Indikationen waren in der SLTx/DLTx Gruppe: Emphysem (n=6/n=3), Fibrose (n=4/n=3), andere (n=1/n=1);ns. Ein signifikanter Unterschied zeigte sich bei der maschinellen post-LTx Beatmungsdauer. Nach DLTx betrug diese 282±32h, nach SLTx 56±12h(p<0.05). Entsprechend länger war auch die post-LTx Verweildauer auf der Intensivstation in der SLTx-Gruppe mit 14±2 Tagen vs. 4±1 Tage in der DLTx-Gruppe (p<0.05). Die initiale Graftfunktion in den Gruppen (PaO2 unter standardisierten Bedingungen) war nicht signifikant unterschiedlich mit 317±42mmHg (SLTx) vs. 282±46mmHg (DLTx). Das 1-J-Überleben war ebenfalls vergleichbar in den Gruppen mit 72,7% (SLTx) vs. 71.4% (DLTx).
Schlussfolgerung: Bei umsichtiger Auswahl älterer LTx-Empfänger können zufriedenstellende Ergebnisse sowohl nach SLTx als auch nach DLTx erzielt werden.
Der längere Intensivaufenthalt nach DLTx erhöht jedoch möglicherweise das postoperative Risiko.