Pneumologie 2004; 58 - P206
DOI: 10.1055/s-2004-819630

Psychopathologische Auffälligkeiten bei Patienten mit Schlafapnoesyndrom: Eine prospektive Evaluation mittels Fragebögen

H Woehrle 1, S Wiede 2, A Schöps 2, R Dahlbender 2, M Hetzel 1
  • 1Abteilung Innere Medizin II, Medizinische Universitätsklinik Ulm, Ulm
  • 2Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Universitätsklinik Ulm, Ulm

Einleitung: Bei unbehandelten SAS-Patienten fanden sich in zahlreichen Studien erhöhte Depressionswerte. Ziel der Studie war es SAS-Patienten im Hinblick auf eine mögliche psychische Komorbidität zu untersuchen, diese qualitativ und quantitativ zu erfassen sowie zu untersuchen ob zwischen dem Schweregrad eines SAS und der Ausprägung der Depressivität ein Zusammenhang besteht.

Patienten und Methoden: 262 Patienten Alter 54,5 (±12), 215 Männer 47 Frauen) mit polysomnografisch gesichertem SAS wurden mit folgenden Fragebögen evaluiert: SCL-90-R, HADS, SF-36.

Ergebnisse: Im Vergleich zu einer Normstichprobe gesunder Probanden zeigten sich bei den SAS-Patienten signifikant höhere Werte in den Skalen Somatisierung, Zwanghaftigkeit, Depressivität, Ängstlichkeit und Psychotizismus. 27,5% der Patienten zeigten auffällige Werte bezüglcih Depressivität, 31% der Patienten hatten auffällige Werte für Ängstlichkeit. Im Vergleich zu einer altersgematchten Normpopulation waren bei den SAS-Patienten die Werte aller Subskalen des SF-36 signifikant niedriger. Zwischen polysomnographischen und psychopathologischen Parametern konnten keine Korrelation gefunden werden.

Zusammenfassung: Der Schweregrad eines SAS lässt keine Rückschlüsse auf die Ausprägung psychopathologischer Veränderungen zu.