Pneumologie 2004; 58 - P102
DOI: 10.1055/s-2004-819624

Polysomnographische Früherkennung einer Linksherzdekompensation infolge hochgradiger Aortenklappenstenose

JW Walther 1, HW Duchna 1, BM Schlosser 1, J de Zeeuw 1, S Grootoonk 1, G Schultze-Werninghaus 1, M Orth 1
  • 1Universitätsklinik Bergmannsheil Bochum, Medizinische Klinik III, Schwerpunkt Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin

Einleitung: Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) stellt einen unabhängigen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen dar, in deren Folge häufig eine klinisch manifeste Herzinsuffizienz auftritt. Zentrale schlafbezogene Atmungsstörungen im Sinne einer Cheyne-Stokes-Atmung wiederum sind Folge einer kongestiven Herzinsuffizienz und von negativer prognostischer Bedeutung.

Methodik: Wir berichten über einen 74jährigen Mann mit langjährig bekanntem OSAS und Aortenklappensklerose, bei dem unter suffizienter nCPAP-Therapie neu aufgetretene zentrale Apnoen beobachtet wurden.

Ergebnisse: Polysomnographisch zeigten sich zunächst leichtgradige, im Verlauf von zwei Wochen zunehmende schlafbezogene Atmungsstörungen vom Typ Cheyne-Stokes bei klinischer Beschwerdefreiheit. Echokardiographisch und lävokardiographisch bestand eine hochgradige Aortenklappenstenose bei guter linksventrikulärer Funktion. Eine klinisch manifeste Herzinsuffizienz trat erst zwei Wochen nach den ersten polysomnographischen Veränderungen auf.

Diskussion: Cheyne-Stokes-Atmung kann schon vor der klinischen Manifestation einer Herzinsuffizienz als Frühzeichen beobachtet werden, eine intensive kardiale Diagnostik sollte in diesen Fällen durchgeführt werden.