Pneumologie 2004; 58 - P207
DOI: 10.1055/s-2004-819621

Die nichtinvasive Beatmung bei über- und untergewichtigen Patienten mit COPD

B Schucher 1, H Hein 1, I Zühlke 1, HJ Baumann 1, H Magnussen 1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Großhansdorf

Hintergrund: Die nichtinvasive Beatmung (NIPPV) führt bei vielen Patienten mit einer schwergradigen COPD zu einer Verbesserung des Gasautausches. Ob das Körpergewicht in Hinblick auf die Effektivität der Beatmung eine Rolle spielt, ist bisher nicht bekannt.

Patienten und Methode: NIPPV wurde bei 116 Patienten mit schwergradiger COPD und stabiler Hyperkapnie eingeleitet. Patienten mit einem body mass indes (BMI) <21kg/m2 (n=35, Gruppe 1) und einem BMI >27kg/m2 (n=35 Gruppe 2) wurden vor Beginn der Beatmung und nach 3 Monaten untersucht.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Funktionsuntersuchungen sind in der Tabelle aufgeführt.

BMI <21

BMI <21

p-value

BMI >27

BMI >27

p-value

Beginn

nach

Beginn

nach

PaCO2

[mmHg]

58±3

52±8

<0,001

55±7

49±6

<0,001

VC

[%pred]

48±10

53±11

<0,002

58±9

62±10

n.s.

FEV1

[%pred]

23±6

23±6

n.s.

31±7

35±7

n.s

RV

[%pred]

281±66

262±57

<0,001

204±56

189±49

n.s.

Pimax

[kPa]

4,0±1,2

4,7±1,4

<0,034

4,6±1,8

5,1±1,8

n.s.

Nutzung

[hours]

7,7±3,2

5,0±2,4

dead

[n]

5

0

2 Patienten in Gruppe 1 und 4 Patienten in Gruppe 2 akzeptierten die Beatmung nicht als Langzeittherapie. Die durchschnittliche tägliche Nutzung war bei den Patienten in Gruppe 1 signifikant größer (p<0,007).

Schlussfolgerung: NIPPV verbessert sowohl bei unter- als auch übergewichtigen Patienten die Hyperkapnie. Bei untergewichtigen Patienten nimmt die Überblähung signifikant ab. Die Akzeptanz ist bei untergewichtigen Patienten größer als bei übergewichtigen. Untergewichtige Patienten haben eine weiter fortgeschrittene Erkrankung (FEV1) und eine deutliche größere Mortalität.