Pneumologie 2004; 58 - P25
DOI: 10.1055/s-2004-819617

Haben schwer entwöhnbare langzeitbeatmete Patienten mit mikrobiologisch nachgewiesenen „ Problemkeimen“ im Bronchialsekret eine schlechtere Prognose?

T Barchfeld 1
  • 1Krankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg- Grafschaft

Einleitung: Der Nachweis von sogenannten „ Problemkeimen“ (Pseudomonas, MRSA etc.)

wird häufig in der Intensivmedizin mit einer schlechten Prognose verbunden.

Den Zusammenhang zwischen dem Nachweis von Problemkeimen, dem Weaning-Outcome und dem Überleben von langzeitbeatmeten Patienten untersucht diese retrospektive Datenanalyse.

Patienten und Methoden: 145 auswertbare Patienten ,die im Jahr 2002 auf unserer Intensivstation behandelt wurden: 97 Männer, 48 Frauen; mittleres Alter 64±14 Jahre, Vorbeatmungsdauer 44±34 Tage, Dauer bis zur Entwöhnung 9,2±7,8 Tage, im Erfolgsfalle.

Diagnosen: COPD n=91 (63%), Neuromuskulär n=14 (10%), Thorakorestriktiv n=33 (23%) und OHS n=7 (4%). Mikrobiologische Untersuchung des Bronchialsekret im Vorkrankenhaus und im Kloster Grafschaft. Ermittelt wurden Weaning Outcome (Entwöhnt/ Nicht Entwöhnt), Krankenhausmortalität und Langzeitüberleben nach 6 Monaten.

Ergebnisse:

(Unterschiede nicht signifikant)

Keine Problemkeime

Problemkeime

Entwöhnt

40

84

Nicht Entwöhnt

4

17

Lebt

40

82

Verstorben

1

17

Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind auch Patienten mit Nachweis von Problemkeimen häufig erfolgreich zu entwöhnen.