Pneumologie 2004; 58 - P219
DOI: 10.1055/s-2004-819614

Befeuchter in der nCPAP-Therapie benötigen kein Sterilwasser

M Wenzel 1, M Klauke 1, F Gessenhardt 1, D Dellweg 1, D Köhler 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg

Fragestellung: Aus hygienischen Gründen wird empfohlen, nCPAP-Befeuchter mit sterilem oder wenigstens destilliertem Wasser zu befüllen, um eine Infektion der Lunge und Atemwege zu vermeiden. Ob dies erforderlich ist, haben mit radioaktiven Methoden untersucht.

Methode: Das Füllwasser des Befeuchters (Sirius, Fa.Heinen+Löwenstein) wurde mit 400 MBq 99m-Tc-DTPA markiert und anschließend mit verschiedenen Flüssen (31–46l/min.) durchströmt, wie sie bei 10–20 mbar nCPAP-Druck entstehen. Der Befeuchter war auf der höchsten Stufe beheizt, um Maximalbedingungen zu simulieren. Der Fluss aus dem Befeuchter wurde durch 2 aerosoldichte Filter geleitet, die anschließend szintigraphisch gemessen wurden (n=7).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In allen Untersuchungen war keine Radioaktivität im Filter. Das Ergebnis überrascht nicht, da bei Befeuchtern diesen Typs keine Primäraerosole, sondern nur Wasserdampf entsteht. Dieser ist jedoch immer steril. Bakterien im Befeuchterwasser verhielten sich wie Markierungssubstanz, sodass selbst bei kontaminiertem Wasser keine Infektionsgefahr entsteht. Bei diesen Befeuchtertypen ist es also nicht erforderlich, destilliertes Wasser zu nutzen, gewöhnliches Leitungswasser reicht aus. Abkochen empfiehlt sich aber, da es dann kalkfreier ist und damit die Reinigungsintervalle länger werden.