Pneumologie 2004; 58 - P195
DOI: 10.1055/s-2004-819610

In- und expiratorische Resistance versus FIV1 und FEV1 in der Beurteilung der Reversibilität der Atemwegsobstruktion bei COPD

C Schumann 1, J Hetzel 1, C Esser 1, A Babiak 1, P Lepper 1, H Woehrle 1, M Hetzel 1
  • 1Universitätsklinik Ulm, Innere Medizin II, Ulm

Einleitung: Bisherige Untersuchungen konnten bei der Reversibilitätsprüfung eine Überlegenheit der FIV1 gegenüber der FEV1 infolge Kollapsneigung der Atemwege während einer forcierten Expiration nachweisen. Ziel dieser Studie war es analog dazu das Verhalten für die in- und expiratorische Resistance (Rin und Rex) zu untersuchen.

Methoden: Bei 55 Patienten mit klinisch manifester COPD (M/F 34/21) wurde vor und nach Inhalation von 200µg Salbutamol eine Bodyplethysmographie durchgeführt. Die Reversibilität wurde nach den ATS-Richtlinien geprüft und die Patienten entsprechend ihrem Schweregrad nach den GOLD-Kriterien unterteilt. Es wurden die absoluten Werte vor und nach Bronchospasmolyse zusammengefasst (dRin und dRex sowie dFEV1 und dFIV1) und mit dem Test nach Wilcoxon verglichen.

Ergebnisse: Die dFIV1 ist deutlich größer als die dFEV1 (pin und dRex fand sich statistisch kein signifikanter Unterschied. Während die dFIV1 mit Zunahme des Schweregrades der COPD der dFEV1 überlegender in der Beurteilung der Reversibilität wird, lässt sich dieser Zusammenhang für die Rin versus Rex nicht nachweisen.

Zusammenfassung: In der Reversibilitätsprüfung ist bei COPD-Patienten die dFIV1 der dFEV1 überlegen, da durch die forcierte Expiration mit Kollaps der Atemwege eine Bronchospasmolyse maskiert wird. Im Vergleich zwischen dRin und dRex ist dagegen kein signifikanter Unterschied zu erkennen, da bei Ruheatmung der exspiratorische Atemwegskollaps funktionell weniger bedeutsam ist.