Pneumologie 2004; 58 - P278
DOI: 10.1055/s-2004-819598

Kryptogene organisierende Pneumonie (COP) bei adjuvanter Strahlentherapie des Mammakarzinoms nach brusterhaltender Resektion

L Ebbert 1, M Degen 1, A Zikova 2, H Morr 1
  • 1Pneumologische Klinik Waldhof Elgershausen, Greifenstein
  • 2Pathologisches Institut am Klinikum Wetzlar-Braunfels, Wetzlar

Einleitung: Strahleninduzierte Lungenschäden sind bei der Therapie des Bronchialkarzinoms keine Seltenheit. Bedeutung erlangen sie jetzt zusätzlich bei der Strahlentherapie des Mammakarzinoms (MC), wenn diese in frühen Stadien und bei brusterhaltender Resektion als adjuvante Strahlentherapie zum Einsatz kommen.

Kasuistik: Darstellung der Krankheitsverläufe von 3 Frauen, bei denen eine brusterhaltende Op. eines MC mit adjuvanter Strahlentherapie erfolgte. Z.T. mit mehrmonatiger Latenz Auftreten von atemabhängigen Thoraxschmerzen, Belastungsdyspnoe, Husten, Nachtschweiß und Fieber. Laborchemisch Entzündungszeichen, funktionell Diffusionsstörung. Bildgebend Abschattungen wechslelnder Lokalisation, z.T. außerhalb des Strahlenfeldes. Pathohistologisch in allen Fällen Nachweis einer COP. Unter systemischer Steroidmedikation bildgebend fast vollständige Rückbildung, funktionell Normalisierung des Gasaustausches.

Schussfolgerung: Die adjuvante Strahlentherpie des MC nach brusterhaltender Resektion kann eine COP induzieren. Antibiotika sind wirkungslos, systemische Steroide sind die Mittel der Wahl. Dosis und Dauer der Therapie sind nicht definiert, Rezidive nach Absetzen der Therapie treten auf.