Pneumologie 2004; 58 - V92
DOI: 10.1055/s-2004-819585

Kompartiment- und zellspezifische Expression von Gerinnungs- und Fibrinolysefaktoren in der Mauslunge nach inhalativer oder systemischer Endotoxinapplikation

M Wygrecka 1, P Markart 1, C Ruppert 1, L Fink 1, R Bohle 1, F Grimminger 1, W Seeger 1, A Günther 1
  • 1Med. Klinik II, JLU Gießen, Gießen

Hintergrund: Unter akut entzündlichen Bedingungen (Sepsis, ARDS) findet in der Lunge sowohl eine intravasale wie auch eine extravasal-alveoläre Fibrinbildung statt und trägt zu Gasaustauschstörungen bei.

Methode: BALBc Mäuse erhielten 15 ng E. coli LPS i.v. Injektion bzw. Inhalation (microsprayer; n=5 jeweils). 4h später wurde in peripheren Blutzellen, in BAL Zellen und in mikrodissezierten Alveolarmakrophagen, pulmonalen Endothelzellen, Typ II Zellen und glatten Muskelzellen mittelgroßer Pulmonalarterien mittels real-time PCR die Expression von TF, TFPI, u-PA, t-PA, PAI-1 und PAI-2 ermittelt.

Ergebnisse: Nach inhalativer bzw. intravenöser LPS-Applikation zeigte sich eine kompartimentalisierte Expression von Gerinnungs- und Fibrinolysefaktoren. Nach inhalativer LPS-Applikation bestand ein zellspezifisches Expressionsmuster, wobei in mikrodissezierten Typ II Zellen und Endothelzellen vor allem die Expression von PAI-1 hochreguliert (x200-x300x) war, während in mikrodissezierten Alveolarmakrophagen die Expression von tissue factor (x20) und PAI-2 (x200) signifikant erhöht war.

Schlussfolgerung: LPS bewirkt eine kompartiment- und zellspezifische Expression der o.g. Faktoren im alveolären und pulmonal vaskulären Kompartiment.