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DOI: 10.1055/s-2004-819582
Der PAF-Rezeptor vermittelt die antiinflammatorische Wirkung von n-3 Lipidinfusionen
Einleitung: Kritisch kranke Patienten erhalten eine mit n-6 Lipiden (Arachidonsäure; AA) angereicherte i.v. Ernährung. Die von AA abgeleiteten Mediatoren sind jedoch pro-inflammatorische Botenstoffe in der durch Lipopolysaccharid (LPS) induzierten Sepsis. N-3 Fettsäuren können als alternative Substrate metabolisiert werden und antiinflammatorisich wirken.
Methodik: Willdtyp (WT) und PAF(Plättchen-aktivierender Faktor)-Rezeptor -/- (KO) Mäusen wurde ein Katheter i.v. implantiert, an eine austauschbare osmotisch Pumpe konnektiert und über 3 Tage mit NaCl vs. n-3 vs. n-6 Lipiden infundiert. Nach einer Stimulation mit LPS erfolgten Zytokinbestimmungen im Plasma.
Ergebnisse: In WT-Mäusen wird die TNFα und MIP2 Sekretion durch n-3 Lipide gegenüber NaCl supprimiert. In PAF-KO Mäusen ist dieser inhibitorische Effekt aufgehoben. IL6 wird weder in WT noch in KO Mäusen differenziell moduliert. Die Sekretion von MIP2 und IL6 nach NaCl-Infusion ist in KO gegenüber den WT-Kontrollen deutlich erhöht. Die TNFα-Produktion hingegen ist in beiden Genotypen gleich stark ausgeprägt.
Fazit: Der PAF-Rezeptor scheint für die anti-inflammatorische Wirkung der n-3 Lipide auf die Zytokinproduktion essentiell zu sein. Möglicherweise kompensiert der Anstieg von MIP2 und IL6 die fehlende chemotaktische und pro-inflammatorische Wirkung von PAF in PAF-KO Mäusen. Insgesamt sind n-3 Lipidinfusionen bei kitisch kranken Patienten eine Möglichkeit der adjuvanten anti-inflammatorischen Intervention.