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DOI: 10.1055/s-2004-819578
Effektivität der Lippenbremse bei COPD-Patienten während körperlicher Belastung
Einleitung: Maßnahmen der physikalischen Therapie werden bei Patienten mit COPD ständig angewendet, eine Überprüfung der Effektivität fehlt jedoch oft. Die Lippenbremse soll den exspiratorischen Kollaps der Atemwege vermindern.
Methodik: Zur Überprüfung einer Steigerung der Leistungsfähigkeit bei COPD wurde eine prospektive, randomisierte cross-over-Studie bei Patienten mit schwergradiger Obstruktion begonnen. Ein 6MWT wird mit und ohne Lippenbremse (Verhinderung durch ein Mundstück) absolviert und Herzfrequenz, SaO2 (Pulsoximetrie) sowie die subjektive Luftnot (Borg-Skala) vor und nach Belastung bestimmt.
Ergebnisse: Nach Zwischenauswertung der ersten 4 Patienten (3m, 1 w, Alter 62±9 Jahre, BMI 23±6kg/m2, FEV1 0,7±0,3 l/s=28±7% Soll) wurde unter der Lippenbremse der Pulsanstieg bei unveränderter SaO2 gemindert (ΔHF -2±10,3 vs. 15±7,9 /min, p=0,042). Bei niedrigerer subjektiver Belastung (ΔBorg-Skala 3±1,7 vs. 5±1,3, p=0,07) war die Wegstrecke tendenziell länger (241±41 vs. 225±35 m, p=0,24).
Schlussfolgerung: Allein durch die Anwendung der Lippenbremse scheint eine höhere Belastbarkeit bei Patienten mit schwerer COPD erzielt werden zu können. Da sie leicht und komplikationslos anzuwenden ist, sollte sie jedem Patienten praktisch vermittelt werden.