Pneumologie 2004; 58 - P225
DOI: 10.1055/s-2004-819565

Reproduzierbarkeit des lungenfunktionellen Verlaufs der asthmatischen Früh- und Spätreaktion nach inhalativer Allergenprovokation

J Beier 1, KM Beeh 1, D Semmler 1, O Kornmann 1, R Buhl 1
  • 1Schwerpunkt Pneumologie, III. Med. Klinik, Universität Mainz, Mainz

Einleitung: Die Allergenprovokation (AC) dient als Modell, inflammatorische Änderungen in den Atemwegen von Asthmatikern zu untersuchen.

Fragestellung: Reproduzierbarkeit der Kinetik der Atemwegsobstruktion während der allergischen Früh- (EAR) und Spätreaktion (LAR).

Methoden: Bei 13 milden Asthmatiker mit dokumentierter EAR und LAR wurde zu 2 Zeitpunkten unter gleichen Bedingungen eine standardisierte AC durchgeführt. Die Zeit bis zum Eintritt der EAR bzw. LAR und der maximale Abfall (FEV1 und FEF 25–75) wurden analysiert.

Ergebnisse: Die mittleren Zeiten bis zum Eintritt der EAR und LAR gemessen am maximalen Abfall der FEV1 waren 10 (3–30) und 265 Minuten (180–300) an Tag 1, bzw. 15 (8–20) und 260 (135–300) Min. an Tag 2 (p>0.2). Die Zeit bis zum maximalen Abfall von FEF 25–75 während der LAR war nicht unterschiedlich gegenüber der FEV1 (Tag 1: 270, Tag 2: 260min., p=0.15). Individuell waren die Zeiten bis zur LAR sehr gut reproduzierbar (FEV1: Ri=0.71, p=0.001; FEF 25–75: Ri=0.7, p=0.002), wohingegen die Zeit bis zum Eintritt der EAR nicht reproduzierbar war (Ri=0.2, p=0.24).

Schlussfolgerung: Die Kinetik der funktionellen Veränderungen bei der LAR sind intraindividuell sehr gut reproduzierbar, wenn die Ausgangsbedingungen konstant gehalten werden. Eventuell kann zukünftig auch die Zeit bis zum Auftreten einer LAR als sekundärer Ergebnisparameter bei Allergen-Provokations-Studien mit anti-inflammatorischen Substanzen betrachtet werden.