Pneumologie 2004; 58 - V204
DOI: 10.1055/s-2004-819559

Regelmäßiges körperliches Training verbessert die Leistungsfähigkeit und reduziert die Atemnot bei Patienten mit Asbestose

K Taube 1, C Möller 1, K Lehmann 1, H Magnussen 1
  • 1Atem-Reha Hamburg; Zentrum für Pneumolgie und Thoraxchirurgie Großhansdorf

Einleitung: Patienten mit einer asbestinduzierten Pleura- und Lungenerkrankung (BK 4103) (P) leiden im fortgeschrittenen Stadium unter zunehmender Belastungsatemnot und eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit. Bei fehlenden therapeutischen Alternativen werden die Effekte eines regelmäßiges körperliches Trainings überprüft.

Methodik: Bei 36 P (34 m; 2 w; mittl. Alter 67,94±6,42 Jahren) mit eine BK 4103 wurde ein körperliches Training durchgeführt, das sich zusammensetzt aus einem Training der allgemeinen Ausdauer und einem sanften Kraftausdauertraining der Muskulatur.

Bei 17 P erfolgte das Training im Rahmen einer 3 wöchigen ambulanten Rehabilitation von Mo. bis Freit. Bei 19 Patienten wurde das Training nach den ersten 3 Wochen 2 x wöchentlich fortgesetzt. Zu Beginn, nach drei Wochen und dann in regelmäßigen Abständen von drei Monaten wurde der 6-Minuten-Gehtest sowie der Dyspnoegrad überprüft.

Ergebnisse: Nach den ersten drei Wochen war bei allen P der 6-Minuten-Gehtest signifikant gesteigert von 433 m auf 470 m

(p<0.001). Eine weitere Zunahme von 410 m auf 478 m (p<0.001) wurde in der Gruppe erreicht, bei der eine Fortsetzung des Trainings erfolgte.Die atemnotbedingte Einschränkung der Alltagsaktivitäten (Transition Dyspnea Index) verbesserte sich um 2,24 Einheiten (p<0.001). Auch dieses Ergebnis konnte bei der Fortsetzungsgruppe noch gesteigert werden.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Asbestose (BK 4103) kann schon ein körperliches Training über 15 Tage die körperliche Leistungsfähigkeit steigern und die Atemnot reduzieren. Durch die 2 x wöchentliche Fortsetzung dieser Maßnahme kann der Leistungsstand gehalten oder sogar noch gebessert werden.