Pneumologie 2004; 58 - V19
DOI: 10.1055/s-2004-819556

Effekte eines ambulanten dynamischen körperlichen Trainingsprogramms für Patienten mit COPD

O Göhl 1, H Linz 2, B Otte 3, T Schönleben 4, J Weineck 4, H Worth 3
  • 1Institut für Sport und Sportwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg
  • 2Krankengymnastikpraxis, Fürth
  • 3Medizinische Klinik I, Klinikum Fürth
  • 4Institut für Sport und Sportwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg

Die Effekte eines 12 monatigen ambulanten Trainings von Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit mit einer trainingswissenschaftlich orientierten Steigerung der Belastungsnormative wurde in einer randomisierten, kontrollierten Studie an 20 Patienten mit COPD (Trainingsgruppe (TG), n=11, Alter 62,5 Jahre, FEV1: 53,4%Soll; Kontrollgruppe (KG), n=9, Alter 63,2 Jahre, FEV1: 53,7%Soll) untersucht. Die Umsetzung erfolgte in einer Lungensportgruppe, zusätzlich als Heimtraining und in einem Fitnessstudio.

Gegenüber den Ausgangswerten vor dem Training besserte sich in der TG die körperliche Leistungsfähigkeit, erkennbar an einer Zunahme der maximalen symptomlimitierten Sauerstoffaufnahme um 10% (p=0,01), der Leistung in W um 14% (p=0,007), der Herzfrequenz an der anaeroben Schwelle um 9% (p=0,03), der Hand- (p=0,003), und Beinkraft (p=0,02), der 6-Minunten-Gehstrecke um 79 Meter (p=0,003), der Abnahme der Laktatproduktion bei gleicher Belastung um 15% (p=0,02) und der Ventilation bei vergleichbarer Belastung um 6% (p=0,02). Die mittels SF36 ermittelte Lebensqualität nahm in der TG bezüglich der psychischen (p=0,01) und der körperlichen Summenskala (p=0,007) zu, im krankheitsspezifischen SGRQ nahm der Gesamtscore um 7,3 Punkte (p=0,02) ab. In der KG fanden sich hingegen eine leichte Abnahme von Leistungsfähigkeit und Lebensqualität.

Dieses ambulante, wohnortnahe Trainingsprogramm stellt somit eine effektive Rehabilitationsmaßnahme dar.