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DOI: 10.1055/s-2004-819551
Skelettdiagnostik beim Bronchialkarzinom: Eine prospektive Kohortenstudie zur Evaluation der aktuell gültigen Leitlinien
Einleitung: Die Leitlinien zur Skelettdiagnostik beim Bronchialkarzinom (BC) beruhen auf Studien aus der Zeit vor 1991. Seither wurde die Gammakameratechnologie verbessert und neue bildgebende Verfahren entwickelt.
Methoden: 121 Patienten mit neu diagnostiziertem BC (84xNSCLC, 37xSCLC) wurden hinsichtlich ossärer Symtome befragt und untersucht sowie das Serum-Calcium(Ca) und die Serum-AP(AP) bestimmt. Bei allen wurde eine Knochenszintigraphie(KS), eine Magnetresonanztomographie des Achsenskeletts und ein F18-PET durchgeführt. Goldstandard für den Knochenmetastasen (KM)-Nachweis war das kombinierte Ergebnis von MR, F18-PET und klinischem Verlauf.
Ergebnisse:
Leitlinie |
Indizierte KS |
Sensitivität für den Nachweis von KM |
Patienten mit nutzloser Chirurgie |
Patienten mit nutzloser neoadjuvanter Therapie |
ATS /ERS (1997) NSCLC: KS bei Knochenschmerzen oder Thoraxschmerzen oder erhöhtem Ca oder erhöhter AP |
62 bei 84 Patienten |
15/28 (53,6%) |
3 |
4 |
ACCP (2003) NSCLC: Stadium I + II: KS bei pathologischem klinischem Befund Stage IIIA+B : Routine-KSSCLC : Routine-KS |
112 bei 121 Patienten |
21/40 (52,5%) |
4 |
6 |
DGP (2000) SCLC + NSCLC: KS bei Knochenschmerzen oder Thoraxschmerzen oder erhöhtem Ca oder erhöhter AP |
91 bei 121 Patienten |
19/40 (47,5%) |
4 |
7 |
Schlussfolgerung: Die aktuellen Leitlinien zur Skelettdiagnostik beim BC führen zu einer inakzeptabel hohen Anzahl von nutzlosen chirurgischen und neoadjuvanten Behandlungen.