Pneumologie 2004; 58 - V258
DOI: 10.1055/s-2004-819537

Akute eosinophile Pneumonie als Differenzialdiagnose der Antibiotika-resistenten Pneumonie

AM Kirsten 1, C Rieder-Nelissen 1, M Sebastian 1, R Buhl 1
  • 1Universitätsklinik Mainz, 3. Medizinische Klinik, Mainz

Einleitung: Die eosinophile Pneumonie ist eine seltene interstitielle Lungenerkrankung. Es gibt eine akute und eine chronische Verlaufsform. Diagnostisches Leitsymptom ist die Vermehrung eosinophiler Granulozyten in der bronchoalveolären Lavage (BAL) bei klinischen Zeichen einer Pneumonie.

Fallvorstellung: Wir berichten über eine 64jährige Patientin, die akut mit hohem Fieber und Ruhedyspnoe erkrankte. Trotz mehrfach veränderter Antibiotika? Regimes verschlechterte sich der Zustand der Patientin, sie war bei Aufnahme in unsere Klinik intensivpflichtig. Es bestanden beidseitige Lungeninfiltrate. Die BAL ergab eine Eosinophilie von 52,9%. Unter der Vorstellung einer eosinophilen Pneumonie führten wir eine Kortikoid-Therapie (1mg/kg KG) durch, die zur raschen Besserung führte. Die transbronchiale Biopsie bestätigte später die Verdachtsdiagnose. Die Anamnese spricht für die akute Verlaufsform einer eosinophilen Pneumonie. Die Medikamenten-Anamnese ergab die Einnahme von Dehydroepiandrosteron seit ca. einem halben Jahr, ein Zusammenhang bleibt unklar.

Zusammenfassung: Eine akute eosinophile Pneumonie ist eine (seltene) Differenzialdiagnose, die auf die Bedeutung einer invasiven Diagnostik auch unter intensivmedizinischen Bedingungen bei unklaren pneumonischen Krankheitsbildern hinweist.