Pneumologie 2004; 58 - V165
DOI: 10.1055/s-2004-819535

Ein Fall von bronchialem Hamartochondrom

SC Birkholz 1, S Yilmaz 1, G Kanzow 1, D Kirsten 1, H Magnussen 1
  • 1Pneumologisches Forschungsinstitut am Krankenhaus Großhansdorf, Großhansdorf

Einleitung: Gutartige endobronchiale Tumoren stellen in der Bronchologie eine Rarität dar. Sie sind häufig zentral lokalisiert. Während das mit einer Prävalenz von ˜0,25% seltene Hamartochondrom die häufigste benigne parenchymatöse Raumforderung darstellt, wird ein endobronchiales Wachstum für 10–20% dieser Fälle beschrieben. Die Tumoren zeigen das histologische Bild von gemischtem Knorpel-, Fett- und Bindegewebe, häufig mit Mikroverkalkungen und eingeschlossenen Epithelinseln.

Kasuistik: Wir berichten über einen 52-jährigen Patienten, der zur Abklärung einer linksseitigen zentralen Raumforderung stationär aufgenommen wurde. Nativradiologisch und computertomografisch fand sich ein eine solide Raumforderung des linken Hauptbronchus mit Belüftungsstörung der linken Lunge.

Endoskopisch wurde ein glatt begrenzter, fester Tumor sichtbar, welcher das Lumen des linken Hauptbonchus vollständig verlegte. Nach Laser- und Argonbeamerkoagulation konnte der kurz gestielte Tumorknoten sowie ein Konglomerat weiterer kleiner Knoten aus Unterlappen- und S6-Bronchus vollständig entfernt werden. Die endoskopische Nachkontrolle zeigte kein Rezidiv. Die histopathologische Beurteilung ergab benigne polypoide bronchiale Hamartome mit ausgereiftem Knorpelgewebe.

Diskussion: Das gestielte Hamartochondrom ist eine seltene Form endobronchialer Tumoren und einer bronchologischen Therapie gut zugänglich. Die Wahrscheinlichkeit eines Rezidives wird in Kasuistiken als gering beschrieben.