Pneumologie 2004; 58 - V126
DOI: 10.1055/s-2004-819526

Detektion schwerer pulmonaler Hypertonie in Lungenfibrose – Auswirkungen auf die submaximale Belastungsfähigkeit

HH Leuchte 1, RA Baumgartner 1, C Neurohr 1, M Holzapfel 1, M Vogeser 2, J Behr 1
  • 1Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München in Grosshadern
  • 2Institut für klinische Chemie, Klinikum der LMU-München in Grosshadern

Hintergrund: Eine schwere pulmonale Hypertonie (PH) kann sich im Gefolge einer Lungenfibrose entwickeln und führt dann zu erhöhter Morbidität und Mortalität, möglicherweise auch zu weiterer Limitierung der Belastungsfähigkeit. In der Evaluation von Patienten mit schwerer Lungenerkrankung ist es häufig schwierig eine PH durch nicht invasive Techniken zu diagnostizieren. Weitere, Untersucher unabhängige Parameter, die auf eine PH hinweisen wären hilfreich. Das Brain natriuretic peptide (BNP) wird zum wesentlichen Teil im rechten Ventrikel des Herzens gebildet und könnte einen Marker für die Rechtsherzbelastung bei Fibrose darstellen.

Methode und Ergebnisse: Wir untersuchten 35 Patienten mit Lungenfibrose mit und ohne schwere PH bezüglich ihrer Hämodynamik im Rechtsherzkathter, Lungenfunktion, 6 Minuten-Gehstrecke und der BNP-Konzentrationen im Plasma. Patienten (n=18) mit erhöhtem BNP hatten signifikant mehr PH als solche mit normalem BNP (n=17). Lungenfunktionswerte hatten keinen Einfluss. Die 6 Minuten-Gehstrecke korrelierte mit der pulmonalen Beeinträchtigung durch die Fibrose. Allerdings führte die schwere PH zur weiteren Beeinträchtigung der submaximalen Belastbarkeit. Erhöhte BNP-levels sagten eine schwere PH mit hoher Sensitivität und Spezifität voraus.

Schlussfolgerung: BNP ist ein guter Marker in der Evaluation einer PH bei Patienten mit Lungenfibrose. Ausserdem führt die schwere PH zu verminderter submaximaler Leistungsfähigkeit dieser Patienten.