Pneumologie 2004; 58 - V168
DOI: 10.1055/s-2004-819518

Prognostische Bedeutung des angiogenen Musters beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom

N Reinmuth 1, E Welp 1, S Rensinghoff 1, H Hintelmann 1, R Bieker 1, WE Berdel 1, M Thomas 1, RM Mesters 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik und Poliklinik A, Münster

Einleitung: Die Blutgefäßversorgung beeinflusst wesentlich Wachstum und Metastasierung von malignen Tumoren einschließlich des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC). Die prognostische Bedeutung der Gefäßzahl bleibt beim NSCLC allerdings unklar.

Methoden: In einer vorläufigen Auswertung wurden 37 Patienten mit primärem NSCLC im Stadium I/II untersucht. Nach primärer Resektion wurden im Tumorgewebe die Gefäße immunhistochemisch mit einem anti-CD31 Antikörper markiert. Gefäßzahl und Gefäßmuster wurden durch 2 unabhängige Untersucher ermittelt und mit dem klinischem Verlauf korreliert. Der mediane Follow-up betrug 86 Monaten für überlebende Patienten.

Ergebnisse: Es ließen sich deutlich unterschiedliche Gefäßmuster unterscheiden. Bei 18 (49%) Tumoren konnte zumindest anteilig ein Gefäßtyp beobachtet werden, der durch ein sehr geordnetes alveoläres Mikrogefäßmuster charakterisiert war. Das Überleben und das Rezidiv-freie Intervall waren bei diesen Tumoren signifikant vermindert (p<0,05).

Schlussfolgerung: Bei nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen können zwei unterschiedliche Gefäßtypen unterschieden werden, wobei das Vorkommen eines alveolären Gefäßtypus ein negativer prognostischer Marker darstellt.