Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2004-819498
Diagnostik pulmonaler Candida-Infektionen auf der Intensivstation – Daten der 1. Ulmer Candida Studie (UCS)
Candida-Infektionen sind häufige nosokomiale Infektionen die ca. 14% aller nosokomialen Infektionen des Respirationstrakts ausmachen. Die diagnostischen Kriterien für invasive Candidosen sind ungenügend spezifiziert. US-amerikanische Kriterien stützen sich auf den Nachweis von Candida spp. in Blutkultur oder Gewebe. Oft bleiben Blutkulturen negativ und endobronchiale Biopsien werden selten gewonnen. In der 1. Ulmer Candida-Studie (UCS) wurden 2.054 Patienten einer Intensivstation bei infektiologischen Visiten hinsichtlich einer invasiven Candidose evaluiert. Bei febrilen Patienten oder neu aufgetretenen pulmonalen Infiltraten wurden mikrobiologische Proben gewonnen (Abstriche, Trachealsekret, Blutkulturen, CandTec Serum Antigen Test, Candida HA Antikörper Test). War Candida spp. nachweisbar, wurde eine antifungale Therapie begonnen. Die Diagnose invasive Candidamykose stellten wir bei acht der 2.054 untersuchten Patienten (3,9/1.000 Patienten) und identifizierten darunter 3 Patienten mit beatmungsassoziierter Candida-Pneumonie. Alle Patienten erhielten Fluconazol. Wir schlagen folgende Definition der Candida-Pneumonie vor, wobei alle Kriterien vorhanden sein müssen: (1) klinische Zeichen der Infektion, (2) fehlender Nachweis bakterieller Erreger und/oder kein Ansprechen auf systemische antibakterielle Chemotherapie (3) positive Candida-Kultur aus subglottischem Sekret, (4) Ansprechen auf antifungale Chemotherapie und (5) diagnostischer Serumantikörpertiter.