Pneumologie 2004; 58 - V75
DOI: 10.1055/s-2004-819496

Stellenwert von PCR und serologischer Diagnostik (PIA) bei hospitalisationspflichtigen Mykoplasmenpneumonien

M Allewelt 1, A Roth 2, M Bender 1, H Mauch 2, H Lode 1
  • 1ZEvB, Lungenklinik Heckeshorn, Berlin
  • 2ZEvB, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Immunologie, Berlin

Hintergrund: Wertigkeit von Serologie und PCR in der Diagnostik von Mykoplasmenpneumonien (MP) wurde an einem klinisch gut definierten Kollektiv untersucht.

Methoden: Pat. mit V.a. ambulant erworbene Pneumonie wurden prospektiv erfasst. Die Ätiologie einer MP wurde mit zwei PCR-Methoden aus broncho-alveol. Lavage (BAL) oder Rachenspülwasser (RS) bzw. serologisch mit Particle-Immuno-Assay (PIA)geprüft. Die Diagnose wurde mit strikten klinischen Kriterien geprüft.

Ergebnisse: Von 154 Pat. zeigten 64 spezifische AK gegen M. pneumoniae (Titer &ge1:160;). In 40 Fällen gelang ein PCR-Nachweis bei Klinik einer MP. In 38 Fällen bestanden dazu signifikante PIA-Titer (&ge1:320;). Bei 2 Pat. gelang der PCR-Nachweis vor Serokonversion. 7 Pat. zeigten bei neg. PCR die Klinik einer MP mit signifikanten Titern (&ge1:1280;). In allen Fällen erfolgte die PCR aus RS. Bei 3 PCR-neg. Pat. wurden signifikante Titer gemessen, der Verlauf zeigte eine alte Infektion. Bei 10 weiteren PCR-neg. Pat. bestanden grenzwertige Titer (&le1:320;) bei anderen infiltrativen Lungenerkrankungen oder exazerbierter COPD. Bei 28 (61%) Pat. mit MP wurden signifikante Titer bei Aufnahme bzw. am Folgetag nachgewiesen. Kumulativ bestanden in 42 (91%) Fällen am 4.Tag signifikante Titer.

Schlussfolgerung: PCR und Serologie erlauben die frühe spezifische Diagnose einer MP. Die Sensitivität der PCR kann durch tiefe Atemwegsmaterialien (BAL) gesteigert werden, die Serologie erfordert eine kritische klinische Beurteilung.