Einleitung: Die Diagnostik maligner Mesotheliome (MM) ist schwierig und häufig erst nach mehrfachen
bioptischen Untersuchungen im Follow-up erfolgreich. Erhöhte Hyaluronsäurewerte (HA)
im Pleuraerguss (PE) sind nach Literaturangaben ein charakteristisches Merkmal von
MM.
Ziel: Beurteilung des Einflusses einer Hyaluronsäuremessung auf die diagnostische Sicherheit
der zyto-/histologischen Primärdiagnostik von Pleuraerkrankungen.
Methodik: Von 1/96 bis 8/98 und von 1/00 bis 8/03 wurden bei 98 Pleuramesotheliompatienten
retrospektiv die in PE vorliegenden HA mittels RIA bestimmt und die Befunde der zyto-/histologischen
Primärdiagnostik mit den mit histologisch gesicherten Enddiagnosen verglichen. Als
Kontrollgruppen fungierten 27 Patienten mit histologisch gesicherten Adenokarzinomen
(AD) bzw. 31 Patienten mit anderen malignen Tumoren (OT), sowie 15 Patienten mit klinisch
gesicherten Empyemen (E) bzw. 20 mit reaktiven Pleuraergüssen (RE).
Ergebnisse: Primär wurden von 98 MM zytologisch 51 und histologisch 34 Fälle abweichend klassifiziert.
85% aller MM wiesen HA >32mg/L auf. Demgegenüber hatten jeweils 85% der AD Werte <40mg/L.
Schlussfolgerung: Erhöhte HA sind ein deutliches Indiz auf das Vorliegen eines MM. Bei klinisch/morphologisch
diskrepanten Befunden erhärten sie die Indikation zur frühzeitigen invasiven Diagnostik.
Mit Unterstützung der LVA Hamburg und Labor Kramer und Kollegen, Geesthacht