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DOI: 10.1055/s-2004-819483
Einfluss der körperlichen Aktivität in Beruf und Freizeit auf die maximale Belastung bei der Spiroergometrie
Einleitung: Die bei der Spiroergometrie üblichen Sollwerte berücksichtigen Alter, Größe und Gewicht der Probanden, nicht aber deren körperliche Aktivität in Beruf und Freizeit. Wir untersuchten daher den Einfluss der körperlichen Belastung im Berufs- und Alltagsleben auf die maximale Belastbarkeit in der Spiroergometrie.
Methodik: Bei 55 gesunden Männern (Alter 20 bis 40 Jahre) wurde eine Spiroergometrie im Rampenprotokoll durchgeführt. Anhand von Fragebögen wurden die körperliche Aktivität im Beruf (Work-Index, WI) und in der Freizeit (Freizeit-Index, FI) sowie die sportliche Aktivität (Sport-Index, SI) ermittelt.
Ergebnisse: Im Mittel betrug die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2 max) 3053,9±637,6ml/min und die maximale Leistung (Watt max) 238,9±43,8 W. Der mittlere WI lag bei 2,6±0,7, der FI bei 3,3±0,6 und der SI bei 3,2±0,8. Es fanden sich keine signifikanten Korrelationen zwischen dem WI und VO2 max bzw. Watt max und zwischen dem FI und VO2 bzw. Watt max. Eine signifikante Korrelation zeigte sich zwischen dem SI und VO2 max bzw. Watt max (r=0,473, p<0,001 bzw. r=0,452, p=0,001). Probanden mit einem SI >2,8 hatten eine signifikant größere Belastbarkeit als solche mit einem SI <2,8 (VO2 max 3199±595,4 vs. 2663±507,5ml/min, Watt max 255±38,4 vs. 204±29,1 W).
Schlussfolgerung: Im Gegensatz zur beruflichen Tätigkeit beeinflusst die sportliche Aktivität in der Freizeit die maximale Belastbarkeit bei spiroergometrischen Untersuchungen und sollte daher bei der Sollwerterstellung berücksichtigt werden.