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DOI: 10.1055/s-2004-819481
Ausschluss eines Pneumothorax mittels Powerdopplerverfahren: Ein Fallbericht
Eine 56 jährige Patientin kommt wegen zunehmender Luftnot bei bekanntem Lungenemphysem in die Notaufnahme.
Die Röntgen-Thorax-Aufnahme zeigt im rechten Oberfeld eine vollkommene Strahlentransparenz. Eine feine Verdichtungslinie war im mittleren Abschnitt darstellbar, auffälligerweise mit einem konkaven Verlauf.
Daraus ergab sich der Verdacht auf einen Pneumothorax, differentialdiagnostisch war an eine Emphysemblase zu denken.
In der Sonographie (Siemens Elegra, 7,5MHz-Schallkopf) war das Lungenggleiten nicht sicher darstellbar, ein Komentenschweif-Artefakt war einmal darstellbar, jedoch nicht in den apikalen Abschnitten.
Mittels des Powerfarbdoppler-Verfahrens konnte das Lungengleiten besser dargestellt und ein Pneumothorax sicher ausgeschlossen werden. Der Befund wurde mittels CT-Untersuchung bestätigt.
Der Fall zeigt, dass bei einer großen Emphysemblase die bekannten Zeichen zur Darstellung der entfalteten Lunge: Lungengleiten, Kometenschweifartefakt, gar nicht oder nur schwach ausgeprägt sein können. Mittels des Powerdopplerverfahrens kann das Lungengleiten auch bei großen Emphysemblasen dargestellt und ein Pneumothorax ausgeschlossen werden.