Pneumologie 2004; 58(6): 443-448
DOI: 10.1055/s-2004-818457
Serie „Seltene Lungenerkrankungen” (9)
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bronchitis plastica

Plastic BronchitisJ.  Schmitz1 , J.  Schatz1 , D.  Kirsten1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. H. Magnussen), Großhansdorf
Herrn Prof. Dr. H. Magnussen zum 60. Geburtstag gewidmet.Auszugsweise vorgetragen auf dem 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Frankfurt, 12. März 2004.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Juli 2005 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Bronchitis plastica ist eine seltene Erkrankung, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Sie ist durch die Bildung von großen, verzweigten Bronchialausgüssen charakterisiert, die meistens abgehustet, aber gelegentlich nur bei der Bronchoskopie gefunden werden. In den meisten Fällen entstehen die Ausgüsse als Komplikation einer Erkrankung der Lunge, des Herzens oder der Lymphgefäße. Wir berichten über einen Fall, in dessen Verlauf ein beidseitiger Chylothorax auftrat. Eine zunehmende respiratorische Insuffizienz konnte durch wiederholte bronchoskopische Extraktion der Ausgüsse und die Inhalation von 20 000 I. E. Heparin zweimal täglich beherrscht werden. Die Inhalation von Heparin sollte in Fällen erwogen werden, in denen die Behandlung der Grunderkrankung zu keiner Besserung führt und die Bronchialausgüsse einen hohen Gehalt an Fibrin aufweisen. Die histologische Untersuchung der Ausgüsse kann daher für das therapeutische Vorgehen von Bedeutung sein und darüber hinaus Hinweise auf eine Grunderkrankung geben.

Abstract

Bronchitis plastica is a rare disorder that can occur at any age. It is characterised by formation of large, branching bronchial casts, which are often expectorated, but may be discovered only by bronchoscopy. In most cases, bronchial casts are secondary to underlying diseases of the lung, heart or lymph vessels. We report a case of plastic bronchitis associated with bilateral chylothorax. Progressive respiratory failure could be controlled by repeated bronchoscopic extraction of casts and inhalation of 20,000 units of heparin twice a day. Inhalation of heparin should be considered, when treatment of the underlying disorders is not successful and the casts consist largely of fibrin. Histological examination of the casts may be useful for therapeutic decisions and can point additionally to an underlying disease.

Literatur

Bereits publizierte Beiträge zu dieser Serie:

Dr. med. Jochen Schmitz

Krankenhaus Großhansdorf

Wöhrendamm 80

22927 Großhansdorf

eMail: schmitz-ahrensburg@t-online.de