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DOI: 10.1055/s-2004-816252
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Vorschläge für standardisierte Untersuchungsprotokolle (schriftliche Anweisungen): Lunge
Proposals for Standardized Operation Protocols: LungPublication History
Publication Date:
13 April 2004 (online)

Zusammenfassung
Mit modernen nuklearmedizinischen Untersuchungstechniken lassen sich die Belüftung
(Ventilation) und Durchblutung (Perfusion) der Lungen und das Ausmaß vorhandener Rechts-Links-Lungen-Shunts
erfassen.
Ventilation, Perfusion und Diffusion sind eng aufeinander abgestimmt. Bei eingeschränkter
Ventilation eines Lungenabschnitts wird dieser Bezirk zur Verminderung der Menge nicht-oxigenierten
Blutes durch einen alveolovaskulären Reflex (v. Euler-Liljestrand) minderperfundiert.
Umgekehrt nimmt bei einer umschriebenen Perfusionsstörung die Ventilation nicht im
gleichen Ausmaß wie die Perfusion ab. Perfusions- und Ventilationsstudien werden in
der Regel in einer Sitzung durchgeführt. Sie dienen dem Ausschluss oder der Bestätigung
von Lungenembolien, liefern Informationen über die Durchblutung der Lungen, bestimmen
welche Teile der Lungen am Gasaustausch beteiligt sind und sind wichtiger Bestandteil
der präoperativen Abklärung bei Patienten mit Lungenemphysem oder chronisch obstruktiver
Lungenerkrankung.
Trotz bemerkenswerter Fortschritte im Bereich alternativer Bildgebungsverfahren wie
CT oder MRT besitzt die nuklearmedizinische Lungenbildgebung einen hohen Stellenwert.
Mit Hilfe nuklearmedizinischer Techniken ist eine schnelle, sichere, wenig belastende
und kosteneffektive Untersuchung der Lungenfunktion und -Struktur möglich.
Im Folgenden werden die für die nuklearmedizinische Lungendiagnostik wichtigsten Untersuchungsmethoden
vorgestellt.
Abstract
Modern nuclear medicine exams gather information about ventilation and perfusion of
the lung and help to quantify right to left perfusion shunts.
Ventilation, perfusion and diffusion are closely coordinated processes. Restricted
ventilation of a lung segment induces pulmonary arteriolar vasoconstriction (von Euler-Liljestrand
reflex) to minimize the amount of non-arterialized blood. Reduction of the blood perfusion
of a lung segment does not influence the ventilation in the same extent.
Lung perfusion scans and lung ventilation scans are usually performed in the same
session. They are done to detect pulmonary embolisms, determine how much blood is
flowing to lungs, determine which areas of the lungs are capable of ventilation, and
assess how well the lungs are functioning after surgery in patients with emphysema
or chronic obstructive pulmonary disease.
Inspite of remarkable progressions of competing examination methods, as CT or MRI,
nuclear medicine imaging is still indispensable. Nuclear medicine images document
lung function and structure fast in a safe, relatively pain-less, and cost-effective
manner.
In the following we present routinely used nuclear imaging techniques for diagnosis
of the lung.
Schlüsselwörter
Ventilation - Perfusion - Rechts-Links-Shunt - Quantifizierung - Mismatch - Lungenfunktion - Lungenstruktur
Key words
Ventilation - perfusion - right-left-shunt - quantification - mismatch - lung function - lung structure
Kirsten Brinkbäumer
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Ludwig-Maximilians-Universität München
Ziemssenstr. 1
80336 München
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