Betreuung psychisch kranker Opiatabhängiger mit Substitution im Rahmen einer soziotherapeutischen Wohneinrichtung - ein Praxisbericht

Zusammenfassung

Seit Ende der 80er-Jahre betreut das soziotherapeutische Langzeitwohnheim Faßbacher Hof in Leverkusen Menschen mit psychischer Erkrankung und Sucht, darunter mehrheitlich Klienten mit Psychose-Sucht-Komorbidität. Im Rahmen einer konzeptionellen Weiterentwicklung nimmt die Einrichtung seit Mitte 2001 auch Bewohner mit psychischer Erkrankung und Opiatabhängigkeit (oder Polytoxikomanie) auf, die mit Methadon oder Polamidon substituiert werden. Die Betreuung in der soziotherapeutischen Einrichtung wird dabei eng verknüpft mit Substitution und psychiatrischer Behandlung durch die zuständige Klinik (Suchtfachambulanz der Rheinischen Klinik Langenfeld). Nach dem Aufenthalt in der stationären Einrichtung ist die Weiterbetreuung im Rahmen des ambulanten Betreuten Wohnens möglich. Die Erfahrungen der langfristigen Verläufe der ersten drei Jahre belegen, dass dieses therapeutische Setting als erfolgreich bezeichnet werden kann. Die substituierten Bewohner konnten im Regelfall gut in den sozialen Zusammenhang der Einrichtung integriert werden. Der strukturierte Rahmen der soziotherapeutischen Betreuung ermöglicht den Betroffenen eine deutliche Reduzierung oder einen Verzicht auf Beikonsum. Im Vergleich zu den anderen Klienten der Einrichtung weisen die substituierten Bewohner eine geringere Rückfälligkeit und eine vergleichbare psychische Stabilität auf.

Abstract

Schlüsselwörter

Key words